Bosch: rote Zahlen, weiterer Stellenabbau und Li-Ion-Batterie ab 2011

23. April 2009, 14:02 Uhr | Björn Graunitz, elektroniknet.de

Für das Jahr 2009 rechnet Bosch mit einem Umsatzminus von 10 bis 15 Prozent und kündigt rote Zahlen sowie weitere Stellenkürzungen an. Trotzdem investiert Bosch zusammen mit Samsung 500 Mio. Dollar in die Forschung und Entwicklung von Li-Ion-Batterien.

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Bosch ist im Geschäftsjahr 2009 tiefer in die Rezession gerutscht als gedacht. Aus diesem Grund kündigt Franz Fehrenbach, Vorsitzender der Geschäftsführung von Bosch, einen drastischen Sparkurs und den Abbau von Überkapazitäten an. »Es ist wahrscheinlich, dass der Umsatz der Bosch-Gruppe im laufenden Geschäftsjahr zwischen 10 und 15 Prozent zurückgeht. Wir versuchen mit aller Anstrengung, den Rückgang im einstelligen Bereich zu halten«, erklärt Fehrenbach. »Das Vorsteuerergebnis wird negativ ausfallen. Wir rechnen mit einer negativen Umsatzrendite zwischen null und drei Prozent«.

Als Konsequenz der derzeitigen Geschäftsentwicklung kündigte Fehrenbach weitere Kündigungen an den ausländischen aber auch an den deutschen Bosch-Standorten an. »Wir wollen unsere Kernbelegschaft so weit wie möglich zusammen halten, wo es um konjunkturelle Beschäftigungsschwankungen geht«, erläutert Fehrenbach.

Trotz der schlechten Umsatzentwicklung in den letzten Monaten will Bosch gemeinsam mit Samsung in den nächsten fünf Jahren knapp 500 Mio. Dollar in die Forschung und Entwicklung von Li-Ion-Batterien für Automobile investieren. »Wir wollen die neue Akkutechnik ab 2011 auf die Strasse bringen«, legt Fehrenbach die Zielmarke fest. Bereits im Jahr 2010plant Bosch einen ersten Serienstart. Zudem ist Fehrenbach davon überzeugt, dass der Bauraum der Leistungselektronik in den nächsten Jahren um mehr 50 Prozent reduziert werden kann.

Ein weiteres Ziel von Bosch ist es, die Energiedichte der Li-Ion-Akkus gegenüber den heutigen Li-Ion-Batteriesystemen mindestens zu verdoppeln. Außerdem soll die Lebensdauer der Speichermedien um ein Vielfaches gesteigert werden. Mit dem Joint-Venture SB LiMotive und den dort 150 beschäftigten Entwicklern plant Bosch die in Elektrowerkzeugen eingesetzte Akkutechnik »Automobil-fähig« zu machen.

Um diese Ziele bis zum Jahr 2011 erreichen zu können, stellt Bosch neben den bereits 400 eingesetzten 200 weitere Ingenieure für die Entwicklung von alternativen Antrieben von Hybrid- bis Brennstoffzellen-Fahrzeugen bereit. »Wir haben im Jahr 2008 Hybrid-Projekte mit einem Umfang von insgesamt 1 Mrd. Euro akquiriert«, hebt Fehrenbach die Bedeutung dieser Investition hervor.


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