Als strategische Investition in das Innovationsfeld kamerabasierter Fahrerassistenzsysteme hatte Hella Anfang März 2006 die Aglaia GmbH, Berlin, zu 100 % übernommen. Das 1998 gegründete Unternehmen entwickelt prototypische visuelle Sensorsysteme als wesentliche Komponente neuartiger Fahrerassistenzsysteme und integriert sie in Fahrzeuge. Für die Umsetzung dieser Projekte hat Aglaia mit „Cassandra“ eine effektive Entwicklungsplattform geschaffen. Sie schließt Methoden zur Qualitätssicherung und Fortschrittskontrolle der Entwicklungen ein. Für Fahrspur-, Objekt-, Verkehrszeichen-, Scheinwerfer- und Heckleuchtenerkennung sowie Rückfahrkamerasysteme hat Aglaia frei konfigurierbare und miteinander verknüpfbare Anwendungsmodule entwickelt. Gestartet mit zunächst 30 Mitarbeitern, ist der Standort Berlin für die Funktionsentwicklung kamerabasierter Fahrerassistenzsysteme inzwischen auf über 70 Mitarbeiter angewachsen. Arbeitsteilig kümmern sich die Hella- Spezialisten in der Lippstädter Konzernzentrale um die industriereife Entwicklung dieser Systeme. |
Grundlagen für das Autolicht von morgen
Im September 2000 gründete die Firma Hella das so genannte L-LAB (Licht-Labor) als Forschungsinstitut für Lichttechnik und Mechatronik. Es wird als „Public Private Partnership“- Einrichtung betrieben, wobei zurzeit eine Forschungskooperation mit der Universität Paderborn besteht. In interdisziplinären Projekt-Teams erarbeiten zurzeit fünfzehn wissenschaftliche Mitarbeiter und etwa ebenso viele Studenten die Grundlagen für die automobile Lichttechnik von morgen. Dazu zählen Grundlagenforschungen zur visuellen Wahrnehmung ebenso wie die Entwicklung von Prototypen und Technologie- Demonstratoren.
Primäre Arbeitsgebiete des L-LAB (www. l-lab.de) sind Anwendung und Wirkung von Licht im Verkehrsumfeld. Verbunden damit ist ein großes Interesse am Zusammenspiel von Fahrerverhalten, Fahrzeugführung und Fahrzeugdynamik, insbesondere für Fahrten bei schlechter Sicht oder Dunkelheit. In diesem Rahmen arbeiten aktuell Projektgruppen zu Themen in den Bereichen:
![]() | Prof. Dr.-Ing. Erik Woldt, Hella-Vorstandsmitglied im L-LAB: „Völlig neue Möglichkeiten der Generierung von Lichtverteilungen ergeben sich, wenn man sich den Scheinwerfer als einen frei adressierbaren Projektor vorstellt. Wir haben einen entsprechenden Prototyp auf Mikrospiegel-Basis aufgebaut und in das Gehäuse eines Serien-Scheinwerfers integriert. Die Ergebnisse waren vielversprechend.“ |
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