Für alle Fahrzeugklassen geeignet

14. Juli 2009, 13:23 Uhr |

Um die Zahl der Verkehrstoten weiter zu reduzieren, wurden in der Vergangenheit verschiedene Systeme zur aktiven und passiven Sicherheit entwickelt. Oft sind diese aber nur in Oberklasse-Modellen serienmäßig enthalten bzw. überhaupt verfügbar. Der Trend geht jedoch zu mehr Sicherheit, auch in den unteren Fahrzeugklassen.

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Um die Zahl der Verkehrstoten weiter zu reduzieren, wurden in der Vergangenheit verschiedene Systeme zur aktiven und passiven Sicherheit entwickelt. Oft sind diese aber nur in Oberklasse-Modellen serienmäßig enthalten bzw. überhaupt verfügbar. Der Trend geht jedoch zu mehr Sicherheit, auch in den unteren Fahrzeugklassen.

In der Vergangenheit waren die Trends zu günstigeren und zu sichereren Fahrzeugen nicht unmittelbar vereinbar. Der Zulieferer Continental (www.continental-corporation.com) sieht hier Handlungsbedarf, speziell vor dem Hintergrund, dass der Anteil an verkauften Kleinwagen überproportional zunimmt – u.a. beeinflusst von der Abwrackprämie.

Mit dem Konzept „Sicherheit für alle“ will Continental Sicherheitssysteme anbieten, die skalierbar ausgelegt sind und sich so auch an die speziellen Anforderungen von Klein- und Mittelklassewagen anpassen lassen. Auch der Ausstattungsgrad von ESP-Systemen bei Neufahrzeugen, der bei Kleinwagen mit etwa 60 Prozent immer noch relativ niedrig ist, soll erhöht und die Verbreitung von modernen Fahrerassistenzsystemen, z.B. ACC-Systemen, Notbremsassistenten, Totwinkelüberwachung, Spurwechselassistenten oder Verkehrszeichenerkennung gefördert werden. „Wir sehen gerade jetzt einen idealen Zeitpunkt, den Einsatz von Sicherheitssystemen wie etwa den Notbremsassistenten City, in kleineren Baureihen voranzutreiben. Wir müssen mehr Anstrengungen unternehmen, die Verbraucher über den Nutzen von Fahrerassistenzsystemen zu informieren“, sagt Dr. Ralf Cramer, Geschäftsleiter der Continental-Division Chassis & Safety.

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Dr. Ralf Cramer, Geschäftsleiter Chassis & Safety: „Über 40 Prozent der Unfallteilnehmer bremsen nicht richtig. Ein Notbremsassistent kann hier wertvolle Hilfestellung bieten.“

Neben der Reduzierung der Unfallschwere steht besonders die Unfallvermeidung im Fokus der Continental-Bemühungen. Deshalb wurde unter der Bezeichnung ContiGuard ein Paket miteinander vernetzbarer Sicherheitssysteme entwickelt, das nicht nur aufgrund der technischen Skalierbarkeit in allen Fahrzeugklassen und Märkten zum Einsatz kommen kann, sondern dank Integration verschiedener Funktionen auch die betriebswirtschaftlichen Aspekte berücksichtigt. Beispielsweise wird 2011 eine neue elektronische Bremssystemgeneration (MK100) eingeführt, die eine große Anwendungsbandbreite abdeckt: Je nach Ausbaustufe kann ein einfaches Motorrad-ABS oder auch ein ESP-System mit den Zusatzfunktionen Überschlagschutz, Anhängerstabilisierung, Berganfahrassistent und Abstandsregeltempomat dargestellt werden. Eine neue Form der Mensch-Maschine-Schnittstelle, die neben mehr Sicherheit auch noch Kraftstoff-Einsparungen im Bereich von 5 bis 10 Prozent ermöglicht, ist das neue „Accelerator Force Feedback Pedal“ (AFFP). Über den integrierten Elektromotor kann der Widerstand bei der Gaspedalbetätigung variiert bzw. eine aktive Rückstellkraft aufgebaut werden. Da die haptische Rückmeldung direkt dort erfolgt, wo auch die Fahrerreaktion erfolgen soll, ist eine intuitive Bedienung gewährleistet.

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Vom Kleinwagen bis zum leichten Nutzfahrzeug – bei Bedarf auch bei einem Motorrad – kann mit dem MK100-Baukasten ein elektronisches Bremssystem realisiert werden.

AFFP kann dabei mit vergleichsweise niedrigem technischen Aufwand viele Funktionen erfüllen und wird in verschiedenen Ausbaustufen angeboten. In der Basisversion wird das Gaspedal zur Anzeige des optimalen Schaltzeitpunktes genutzt.

Vernetzt mit Navigation, Telematikund Fahrerassistenzsystemen kann AFFP zur Optimierung des Fahrverhaltens und zur Warnung in Gefahrensituationen eingesetzt werden.

Insbesondere im Stadtverkehr können so bis zu 10 Prozent Kraftstoff gespart werden, beispielsweise wenn der Fahrer beim Zurollen auf eine Ampel animiert wird, den Fuß vom Gas zu nehmen.

Viele Autofahrer bleiben hier leicht auf dem Gaspedal und verhindern so die Wirkung der spritsparenden Schubabschaltung. Wem eher an einer sportlichen Fahrweise gelegen ist, kann AFFP auch dazu nutzen, eine variable Gas-Kennlinie nachzubilden. Beim japanischen Autohersteller Nissan ist AFFP bereits als „magic Bumper“ in Serie. sj

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Gaspedal mit integriertem Elektromotor: Über eine haptische Rückmeldung bekommt der Fahrer eine eindeutige Empfehlung, um sein Verhalten an die Fahrsituation anzupassen.

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