Auto mit IQ

Continental zeigt intelligentes Demofahrzeug

13. Dezember 2024, 11:26 Uhr | Irina Hübner
© Continental

Auf der CES gibt Continental einen Ausblick in die nahe Zukunft der Mobilität. In einem Demofahrzeug – dem »Intelligent Vehicle Experience Car« – sind Neuheiten für die Interaktion zwischen Auto und Fahrerin oder Fahrer zu erleben. Diese könnten in den nächsten drei bis fünf Jahren in Serie gehen.

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Bei der Präsentation auf der CES 2025 dreht sich alles um die externe Kommunikation zwischen Mensch und Auto. Dabei steht unter anderem der intuitive, berührungslose Zugang zum Fahrzeug mittels Biometrie im Fokus. Das Auto erkennt die Nutzerin oder den Nutzer schon vor dem Einsteigen, erkennt deren Gesichts- und Bewegungsmerkmale und leitet daraus Aktionen ab – wie zum Beispiel das Öffnen und Starten des Fahrzeugs oder das proaktive Öffnen der Heckklappe auf dem Supermarktparkplatz.

Außerdem identifiziert das Fahrzeug Personen, die nicht berechtigt sind, das Fahrzeug zu nutzen und sich ihm möglicherweise in krimineller Absicht nähern. In diesem Fall bleiben die Türen verriegelt und eine Warnung wird aktiviert.

Biometrie gewinnt an Bedeutung

Das Demofahrzeug von Continental ist ein konkreter Ausblick auf das Software-defined Vecicle und gleichzeitig auf die große Bedeutung von Biometrie für künftige Fahrzeuggenerationen. »Biometrie eröffnet neue Horizonte für die Mobilität von morgen«, erklärt Dr. Claudio Longo, Head of Research and Advanced Engineering bei Continental. »In Zukunft werden Fahrzeuge mit ihren Nutzerinnen und Nutzern schon vor dem Öffnen der Türen interagieren. Sie werden in der Lage sein, Absichten, Bewegungen und Gesichtsausdrücke zu deuten.«

Für Jean-François Tarabbia, Head of Architecture and Network Solutions bei Continental, ist ein intuitiver Zugang eine Schlüsselkomponente: »Das Auto ist auf dem besten Weg, ein intelligentes ‚Gerät‘ zu werden, ähnlich einem Smartphone, das biometrische Technologien nutzt, um das Nutzungserlebnis auf ein neues Niveau von Sicherheit und Komfort zu heben.«

Personalisierte Interaktion zwischen Menschen und Autos

Continental stellt bereits heute Smart-Device-basierte Zugangslösungen für die Serienproduktion großer Automobilhersteller bereit und zeigt mit seinen Innovationen im Demofahrzeug auf der CES, was in naher Zukunft darüber hinaus möglich sein wird.
Immer mehr Funktionen basieren auf Software, das Automobil entwickelt sich rasant zum Software-defined Vehicle. Damit die Zunahme dieser neuen Funktionen, Technologien und Assistenzsysteme kein Unbehagen hervorruft, ist nach Einschätzung von Continental eine harmonische, homogene und vor allem intuitive Interaktion mit dem Automobil für ein positives Nutzungserlebnis unerlässlich: für das Wohlbefinden der Insassinnen und Insassen, für ihr Komfortgefühl und nicht zuletzt für ihre Sicherheit.

HMI – Entscheidend für den Erfolg von Mobilitätskonzepten

Human-Machine-Interfaces (HMI) sieht Continental als Schlüssel für eine intuitive Interaktion zwischen Nutzerin und Nutzer und dem Fahrzeug. Eine positive Nutzererfahrung beginnt bereits, wenn man sich dem Fahrzeug nähert und noch vor dem Einsteigen eine personlisierte Unterstützung erhält – etwa mittels akustischem und visuellem Feedback.

Das intelligente Fahrzeug von Continental zielt genau auf diesen ersten, entscheidenden Kontakt zwischen Mensch und Automobil ab. Dazu nutzt es die Vorteile der biometrischen Erkennung, wie man sie zum Beispiel von der Gesichtserkennung vieler Smartphone-Apps kennt.

Für den Erfolg künftiger intelligenter Interaktionssysteme ist es hilfreich, wenn die Kundinnen und Kunden bereits bestimmte Nutzungserfahrungen aus anderen Kontexten gewohnt sind und solche Komfortlösungen auch von einem Premiumprodukt wie einem Auto erwarten. Das intelligente Fahrzeug geht jedoch weiter als viele bisherige Smartphone-Generationen: Es antizipiert die Absichten der Nutzerin oder des Nutzers, versteht den Kontext und personalisiert die Interaktion.

Auf Basis von Biometrie sind vielfältige Funktionen im Rahmen der Fahrzeug-Nutzer-Beziehung möglich. Das Showcar von Continental demonstriert unter anderem folgende Anwendungsfälle:

  • Approach Detection (das Auto erkennt sich nähernde Personen)
  • User Identification (das Auto identifiziert autorisierte Personen mittels Gesichtserkennung)
  • Intention Recognition (das Auto erkennt die Absicht von einer sich nähernden Person, etwa durch Interpretation einer Handbewegung in Türnähe)
  • Intuitive Trunk Access (der Kofferraum öffnet sich automatisch, wenn eine autorisierte Person zum Beispiel eine gewisse Zeit in Richtung der Heckklappe schaut. In einer ersten Generation dieser Innovation wird der Öffnungsimpuls noch durch Fußbewegung in Richtung hinterer Stoßstange ausgelöst).

KI steuert neue Autogenerationen

Für die neuartigen Funktionen kombiniert Continental KI-Algorithmen und Fahrzeugsensorik, die für verschiedene Anwendungen bereits im Fahrzeug vorhanden sind. Zum Beispiel können 360-Grad-Kameras, die für einen Parkassistenten genutzt werden, gemeinsam mit bewährter Ultrabreitband-Radarsensorik auch zur Identifizierung von Personen zum Einsatz kommen. Das bereits bei verschiedenen Premium-Herstellern in Serie gegangene Smart-Device-basierte Zugangssystem CoSmA von Continental stellt dabei die Basis für die Interaktion dar.

Der Demonstrator auf der CES zeigt praxisnahe und zum Teil bereits erprobte Technologien, die Continental kontinuierlich weiterentwickelt, um neue Anforderungen und Erwartungen der Nutzerinnen und Nutzer zu erfüllen. Er berücksichtigt aber auch spezifische Herausforderungen, wie den Schutz personenbezogener Daten und das optimierte Management des Energiebedarfs, um etwa ein Entladen der Batterien zu vermeiden. Die Verbindung zu einer gesicherten Cloud ermöglicht es, neue intelligente Funktionen über den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs drahtlos »over the air« in das Fahrzeug zu integrieren.

Continental auf der CES 2025

Continental präsentiert ihre neuesten Technologien in einer privaten Ausstellung im Central Plaza gegenüber des Las Vegas Convention Centers.


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