Beim Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) fand das Finale des Freescale-Cups 2015 statt, an dem neun Studenten-Teams aus aller Welt teilnahmen. Gewonnen hat das chinesische Team von der University of Science and Technology of Beijing – und zwar mit deutlichem Abstand.
Der Freescale-Cup findet bereits zum 13. Mal statt. In diesem Jahr nahmen insgesamt über 32.000 Studenten weltweit an den regionalen Wettrennen teil. Übriggeblieben sind rund 25 Studenten, wobei neben dem Team aus China noch Studenten von den Universitäten in Indien, der Schweiz, Mexiko, Brasilien, USA, Malaysia, Taiwan, und Südkorea sich für das Finale qualifiziert hatten. Jetzt trafen die besten der besten in Erlangen für das finale Rennen aufeinander und zeigten deutliche Unterschiede in der Leistung: Benötigte das Fahrzeug der chinesischen Studenten für den Parcours etwas mehr als 17 Sekunden, brauchte das langsamste Fahrzeug über 42 Sekunden.
China hat zwar gewonnen und die asiatischen Universitäten waren eindeutig in der Überzahl, aber Europa hat sich trotzdem wacker geschlagen. Denn das europäische Team von der Haute ECole ARC Ingénerie aus der Schweiz schaffte immerhin Platz 3 – und das auch noch ganz knapp hinter der Nummer 2 – ein Team von der Faculty of Engineering, Computing & Science, von der Swinburne University of Technology in Malaysia: die zeitliche Differenz betrug nur 0,183 Sekunden.
Der Wettbewerb besteht darin, dass Studenten innerhalb von rund sechs Monaten ein Fahrzeug realisieren müssen, das selbstständig einen vorher unbekannten Parcours mit vielen Kurven und Bodenerhebungen möglichst schnell entlangfahren muss. Gerät das Fahrzeug mit mehr als zwei Rädern über eine der Randlinien oder hält nicht hinter der Ziellinie an, dann gibt es Zeitabzug.
Den Teams, die maximal drei Studenten umfassen durften, stand das Freescale-Cup-Standard-Kit zur Verfügung. Dazu gehören Chassis, zwei 7,2-V-Gleichstrommotorenn (einer für jedes Hinterrad), Servomotor für die Lenkung, sowie die Automotive-Controller »Qorivva MPC5606B« von Freescale oder ein Kinetis-Controller sowie eine Analogplatine von Freescale mit MC33931-H-Brücke und eine CMOS-Kamera.
Vor dem endgültigen Finale konnten die Teams ihre Autos noch auf Teststrecken testen. Danach mussten sie zur Inspektion abgegeben werden und der eigentliche Parcours wurde aufgebaut. Jedes Team hatte drei Versuche, um die Strecke zu bewältigen, sobald der Versuch gelang, wurde die Zeit gezählt. Vielleicht ist die Risikobereitschaft der verschiedenen Teams kulturell bedingt: Das chinesische Team setzte beim ersten Versuch auf höchste Geschwindigkeit, flog raus, reduzierte beim zweiten Versuch leicht und flog abermals raus und reduzierte noch einmal leicht und meisterte den Parcours schlussendlich mit der besten Zeit. Das Team aus Indien wiederum drosselte bereits nach dem ersten Fehlschlag die Geschwindigkeit so sehr, dass sie zwar den Parcours abschließen konnten, aber mit der schlechtesten Zeit. Das hatte aber immerhin zur Folge, dass in diesem Jahr erstmals alle Teams ihre Fahrzeuge ins Ziel bringen konnten.
Hier das Ranking der verschiedenen Teams und die gefahrenen Zeiten (letzte Spalte der Tabelle in Sekunden) im Überblick:
1 | China | Team USTBSMARTCAR | 17,127 |
Malaysia | Team Swinburne | 20,577 | |
3 | Schweiz | Team ARCar1 | 20,760 |
4 | Korea | Team ESC | 21,242 |
5 | Taiwan | Team Three pigs | 26,203 |
6 | Brasilien | Team Urano | 27,303 |
7 | Mexiko | Team Dragon Flame | 29,581 |
8 | USA | Team Dinky | 30,823 |
9 | Indien | Team Racing Falcons | 42,431 |