Neben Assistenzsystemen wird auch die Fahrzeugvernetzung 2014 eine wichtige Rolle spielen. Angesichts des ungeheuren Innovationsschubes in der Konsumelektronik hat die Automobiltechnik allerdings Mühe, mit den Kommunikationsmöglichkeiten der Konsumelektronikgeräte Schritt zu halten. Zwar wird die Festschreibung von Standards die Einführung von Technologien zur Fahrzeugvernetzung sicherlich beschleunigen und vereinfachen. Aber die großen Konsumtechnologieunternehmen wie Apple und Google müssten darüber hinaus auch in einen offeneren Dialog mit der Automobilindustrie eintreten, um sich auf Standards zu einigen, die rascher von allen Beteiligten angenommen werden oder mit deren Hilfe sogar ältere Fahrzeuge im Feld nachgerüstet werden können. Denn während Konsumelektronikgeräte oft eine Lebensdauer von nur ein bis zwei Jahren haben, ist die Lebensdauer von Fahrzeugen deutlich höher. Auch wenn wir inzwischen das Auftauchen neuer Technologien zur Integration von Smartphones wie Apples „iOS in the Car“ beobachten, ist doch ein tiefer greifendes Engagement vonnöten, um die Standards stabil zu halten und eine Unterstützung für künftige Geräte zu gewährleisten und so die Kluft zwischen der Konsum- und der Automotive-Elektronik zu schließen.
Letztendlich werden sich Autos als weiterer Knoten im allgegenwärtigen Internet of Things (IoT) etablieren. Dafür werden sowohl breitbandige als auch schmalbandige Datenkanäle zum Einsatz kommen. Erste 4G-Anbindungen für die Datenübertragung und fahrzeugeigene Hotspots tauchen bereits auf, und die Hersteller werden neue Wege finden, diesen breitbandigen Datenkanal zum Auto gewinnbringend zu etablieren. Car-to-Infrastructure-Kommunikation (C2I) stützt sich auf schmalbandige Kanäle, ähnlich denen in IoT-Sensornetzen, wie sie bereits von Kommunen für ein einfacheres Management der Versorgungs-Infrastruktur eingesetzt werden. Mit dem Aufkommen von Car-to-Car Communication (C2C) werden wir vermutlich sehen, dass ähnliche Technologien zum Einsatz kommen, allerdings mit spezifischen Anpassungen zur Sicherstellung der Kommunikationsqualität zwischen fahrenden Autos.
Stärkere Berücksichtigung von Datenschutzaspekten
Ins Fahrzeug selbst werden Konsumelektronik-Technologien wie USB, HDMI und 802.11ac Einzug halten, da diese dem Käufer des Autos bereits vertraut sind. Eine Schlüsselfrage bei der Integration all dieser Technologien bleibt: Wie sehr greifen diese in das Leben des Fahrzeugbesitzers ein? Denn natürlich kommen Bedenken rund um den Schutz der Privatsphäre auf, wenn Informationen über Netzwerke kommuniziert werden, die letztlich eine Datenanbindung an die Cloud enthalten.
Die Automobilindustrie hat erst vor Kurzem begonnen, dem Aspekt des Datenschutzes stärker Rechnung zu tragen. Mit dem Ziel, die Verkehrsnetze „intelligenter“ zu nutzen, tritt beispielsweise das Intelligent Transportation System (ITS) an. Damit sollen ein aktives Verkehrsmanagement und andere nützliche Dienste angeboten werden, indem man ein Fahrzeug mit entsprechenden Quellen auf der Straße – beispielsweise Ampeln – vernetzt.
Einerseits spielt die C2I- ebenso wie die C2C-Vernetzung eine wichtige Rolle bei der Kommunikation der Fahrzeuge untereinander und bei der Unfallvermeidung. Andererseits bringt ein Mehr an Vernetzung ein höheres Potenzial für Sicherheitsrisiken mit sich. Diejenigen, die – in langen Entwicklungszyklen – die Architektur der Automobilelektronik erarbeiten, müssen die neuen Systeme und ihre Architekturen besser verstehen, um Automotive-SoCs der nächsten Generation sicherer zu machen und gegen Angriffe durch Hacker zu schützen.
Angesichts des Fortschritts bei Sensoren, ADAS und Radartechnologie können wir nur hoffen, dass die entsprechende Gesetzgebung, die Investitionen in die C2C- und C2X-Infrastruktur und die Kundenakzeptanz Schritt halten können.