Aktive Fahrerassistenzsysteme: „Geisterhand“ lenkt den Pkw in die Fahrspurmitte zurück

30. Juni 2008, 9:20 Uhr |
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Präventives Fahrerassistenzsystem

Das aus dem Legend und dem CR-V bekannte präventive Fahrerassistenzsystem CMBS kommt nun auch im neuen Accord zum Einsatz. Die drei Reaktionsstufen des präventiven Fahrerassistenzsystems CMBS (Collision Mitigation Brake System) im Detail:

  • Stufe eins: Wenn ein Kollisionsrisiko mit dem vorausfahrenden Fahrzeug besteht oder der Abstand zwischen den Fahrzeugen unter einen bestimmten Wert gesunken ist, ertönt ein akustisches Signal, ein orangefarbenes Warnsymbol erscheint auf dem Multi-Informationsdisplay. Falls das System nach der Reaktion des Fahrers erkennt, dass die Wahrscheinlichkeit einer Kollision beträchtlich abnimmt, schaltet das CMBS-System ab.
  • Stufe zwei: Falls der Abstand beider Fahrzeuge weiterhin abnimmt, bremst CMBS leicht, und der elektronische Gurtstraffer des Fahrers aktiviert einen Elektromotor, der zwei- bis dreimal am Gurt zieht und dem Fahrer somit eine spürbare Warnung gibt. Der akustische Alarm ertönt, und ein orangefarbenes Warnsignal erscheint erneut auf dem Multi-Informationsdisplay.
  • Stufe drei: Falls das System nach der ersten und zweiten Warnung feststellt, dass eine Kollision unvermeidbar scheint, strafft der elektronische Gurtstraffer die Gurte von Fahrer und Beifahrer so, dass die Gurte eng am Körper der Insassen anliegen, und bremst mit bis zu zwei Dritteln der maximalen Bremsleistung ab, um die Aufprallgeschwindigkeit und damit die Folgen einer Kollision für die Insassen erheblich zu reduzieren.

CMBS wird grundsätzlich nur bei einer Geschwindigkeit von mehr als 15 km/h aktiviert. Zudem muss die Geschwindigkeitsdifferenz zu dem vorausfahrenden Fahrzeug mindestens 15 km/h betragen. Das CMBS ist grundsätzlich aktiv, kann aber auf Wunsch mit einem Schalter seitlich an der Instrumententafel abgeschaltet werden.

Adaptive Geschwindigkeitsregelung

Die adaptive Geschwindigkeitsregelung ACC (Adaptive Cruise Control) nutzt das Millimeterwellen-Radar des CMBS, um einen konstanten Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug einzuhalten, und begünstigt damit entspanntes Fortkommen insbesondere auf längeren Fahrten.

Das Millimeterwellen-Radar im Kühlergrill erkennt das vorausfahrende Fahrzeug und seine Geschwindigkeit. Der Abstand kann vom Fahrer in drei vordefinierten Werten eingestellt werden (lang, mittel, kurz – 2, 1,45 und 1 Sekunde). Wenn der Abstand unter den eingestellten Wert sinkt, nimmt das System Gas weg und bremst bei Bedarf das Fahrzeug ab (durch Kommunikation mit dem Stabilisierungsprogramm VSA).

In Fällen, in denen eine schnellere Verzögerung erforderlich ist, beispielsweise, wenn das vorausfahrende Fahrzeug plötzlich bremst, alarmiert das System den Fahrer mit einem Warnsignal im Multi-Informationsdisplay und einem akustischen Signal, um ihn zum aktiven Handeln (Bremsen) aufzufordern. Falls das vorausfahrende Fahrzeug die Spur wechselt oder der Abstand wieder größer wird, erhöht das System die Fahrzeuggeschwindigkeit auf den vorbestimmten Wert.

Die ACC arbeitet zwischen 30 und 180 km/h. Der Fahrer kann die Geschwindigkeit des Accord über Tasten am Lenkrad in Schritten von 5 km/h erhöhen oder reduzieren und kann Status und Funktion des ACC-Systems auf der speziellen Anzeige in der Mitte des Tachometers überwachen. Dort werden die eingestellte Soll-Geschwindigkeit, der gewählte Abstand und ein erkanntes vorausfahrendes Fahrzeug angezeigt. Zudem wird angezeigt, wenn das System ausgeschaltet oder außer Betrieb ist. go

Siehe auch:

Einschlafen oder Einparken - Fortschritte bei Fahrerassistenzsystemen


  1. Aktive Fahrerassistenzsysteme: „Geisterhand“ lenkt den Pkw in die Fahrspurmitte zurück
  2. Präventives Fahrerassistenzsystem

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