Kauft man ein Auto über das Internet, haben Kriminelle viele Möglichkeiten, an vertrauliche und persönliche Daten zu gelangen. Die Initiative »Sicherer Autokauf im Internet« zeigt anlässlich des Safer Internet Day auf, was Autokäufer und -verkäufer beim Online-Handel besonders beachten sollten.
Der Autokauf im Internet ist einfach. Trotzdem denken Käufer und Verkäufer oft nicht daran, dass beim Prozess des Autokaufs und -verkaufs einiges zu beachten ist, um nicht in die Falle eines Betrügers zu tappen. Denn: Bereits beim Austausch von E-Mails ist Vorsicht geboten.
Tipps, wie der Internetkauf/-verkauf ohne Schaden über die Bühne geht, geben der ADAC, die Polizei, AutoScout24 und mobile.de im Rahmen der Initiative »Sicherer Autokauf im Internet«, die anlässlich des Safer Internet Day am kommenden Dienstag (8. Februar) gestartet wurde.
1. Phishing Mails
Sogenannte Phishing-Mails sind Nachrichten, die von einem vermeintlich seriösen Unternehmen versendet werden und die Empfänger dazu auffordern, private und vertrauliche Daten, wie zum Beispiel Passwörter und PINs, freizugeben. Die E-Mail enthält meist einen Link, der den Nutzer auf eine neue Website leitet. Diese sieht der echten Seite meist täuschend ähnlich, ist jedoch gefälscht. Wer dort seine persönlichen Daten oder Kennwörter eingibt, ermöglicht Kriminellen ein leichtes Spiel. Auch Online-Fahrzeugbörsen werden für solche Angriffe genutzt. Um sich vor Phishing-Mails zu schützen, sollte man auf bestimmte Merkmale wie zum Beispiel eine möglicherweise gefälschte Absender-Adresse, fehlerhafte Rechtschreibung oder die Aufforderung zur Eingabe von persönlichen Daten achten.
2. Passwortsicherheit
Nicht nur das Erkennen und Umgehen von Phishing, sondern auch starke Passwörter tragen zu mehr Sicherheit bei der Internetnutzung, zum Beispiel im Login-Bereich von Autoverkaufsplattformen, bei. Ein starkes Passwort sollte aus mindestens zwölf Zeichen, aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen sowie einem oder mehreren Sonderzeichen bestehen. Grundsätzlich gilt: Je länger und komplexer, desto besser. Geläufige Wörter oder Zahlenkombinationen (zum Beispiel 1234) sollten hingegen vermieden werden. Um sich optimal abzusichern, können Passwortmanager genutzt werden, die bei der Generierung von sicheren Passwörtern unterstützen und teilweise sogar auf Datenlecks hinweisen.
3. Voreiliger Vertragsschluss
Sind Käufer und Verkäufer sich einig, folgt der Vertragsschluss. Doch auch hier lauert eine Falle, die vielen Menschen nicht bewusst ist. So besteht ein klassischer Kaufvertrag aus Angebot und Annahme zwischen Käufer und Verkäufer. »Viele Käufer glauben, dass ein Kaufvertrag erst bei einem persönlichen Treffen und durch eine Unterschrift rechtswirksam vereinbart wird. Dabei gibt es gar keine Formvorschriften für Kaufverträge (außer bei Immobilien). Ein Kaufvertrag über ein Fahrzeug kann daher auch mündlich, per E-Mail oder sogar per WhatsApp geschlossen werden. Und das geht oft schneller, als man denkt. Man sollte daher sehr vorsichtig sein mit einer auch nur losen Zusage«, rät Silvia Schattenkirchner, Sprecherin der Initiative.
4. Vorkassebetrug
Ganz besonders bei der Bezahlung des neuen Pkw ist Vorsicht geboten. Online-Plattformen wie AutoScout24 und mobile.de dienen lediglich der Kontaktvermittlung, weswegen es in den meisten Fällen keine Absicherung hinsichtlich der Identität der Anbieter, deren Seriosität oder der eingestellten Inserate gibt. Aus diesem Grund sollte man Vorsicht walten lassen und als Käufer auf keinen Fall Vorauszahlungen tätigen. Am besten wechselt das Geld immer im persönlichen Kontakt und nur gegen das Fahrzeug (sowie die dazugehörigen Papiere) den Besitzer.
5. Gefälschte Dokumente
Eine weitere gängige Betrugsmethode sind gefälschte Dokumente und Unterlagen. Sie sind meist kaum von den Originalen zu unterscheiden. Daher ist es als Käufer besonders wichtig, Dokumente vor dem Kaufabschluss ausreichend zu prüfen, sich die Originaldokumente vom Verkäufer vorlegen zu lassen und die dort enthaltenden Informationen mit dem besichtigten Auto (zum Beispie der Fahrzeugidentifikationsnummer) abzugleichen.
Aber auch als Verkäufer sollte man ein paar Hinweise beachten: So sollten Dokumente wie Fahrzeug- oder Ausweispapiere nicht gescannt, kopiert oder per E-Mail an Kaufinteressenten verschickt werden. Dies erhöht das Risiko eines Identitätsdiebstahls.