15 Jahre „CAN in Automation“

4. Mai 2007, 10:44 Uhr |
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Wie sieht es mit Ihrer Mitglieder-Entwicklung aus?

Zeltwanger: Es ist interessant, dass im letzten Jahr nach einer mehrjährigen Stagnation die Anzahl der Mitglieder wieder gestiegen ist (Grafik). Das hängt mit zwei Dingen zusammen: Einerseits ist die Konjunktur wieder angesprungen, und andererseits hat der Konzentrationsprozess nachgelassen. Wir haben nämlich die ganze Zeit neue Mitglieder gewinnen können, aber gleichzeitig haben sich Mitgliedsfirmen zusammengeschlossen oder wurden aufgekauft. Der Konzentrationsprozess hat die Anzahl der Mitglieder reduziert – die Mitgliedsfirmen sind jedoch gewachsen. Im letzten Jahr tauchten neue Mitgliedsfirmen aus neuen Branchen auf, etwa aus der Photovoltaik. Es ist zu erwarten, dass in den nächsten Jahren die Mitgliederzahl noch weiter steigen wird – überraschenderweise in Branchen, mit denen wir nicht gerechnet haben.

Zeltwanger: Am meisten hat mich überrascht, dass die Automobilindustrie im Bereich der Spezialfahrzeuge CANopen verwendet, also für Taxen, Polizeifahrzeuge und Autos für Fahrer mit körperlichen Behinderungen. Die Stückzahlen sind hier teilweise sehr niedrig, und individuelle Umbauten erfordern einen definierten Zugriff auf die fahrzeuginternen Funktionen. Das CANopen-Gateway zu den Fahrzeug-Netzwerken dient dabei als „Firewall“.

Zeltwanger: Der größte Erfolg war wahrscheinlich, dass wir CAN in so vielen verschiedenen Märkten etabliert haben. Das war nicht möglich, ohne auch höhere Protokolle zu entwickeln. Nur mit dem CAN-Datenverbindungsprotokoll wären wir nicht dort gelandet, wo wir heute sind.

Zeltwanger: Das ist nicht einfach, weil wir die Stückzahlen nicht kennen. Ich kann Ihnen nur eine qualitative Aussagen machen: Rund 80 Prozent aller CAN-Chips werden überwiegend direkt an die Pkw-Hersteller und ihre Zulieferer verkauft. Die restlichen 20 Prozent werden über Distributoren ausgeliefert. Keiner kann nachprüfen, wo diese CAN-Chips hingehen. Der größte Markt, abgesehen von der Automobilindustrie, ist sicher weiterhin die Industrieautomatisierung, aber sehr dicht gefolgt von der Medizintechnik und den Sonderfahrzeugen. Zunehmend gibt es auch Anwendungen in Gebäuden, beispielsweise in Aufzügen und in elektronisch gesteuerten Türen. Wie groß diese Anwendungen im Einzelnen sind, ist sehr schwer abzuschätzen. Wir wissen zwar ziemlich genau, dass in diesem Jahr ungefähr 600 Mio. CAN-Chips verkauft werden; im letzten Jahr waren es um die 500 Mio.

Zeltwanger: Das macht man heute schon! Nehmen Sie Ethernet oder Firewire – es gibt immer Anforderungen, wo Sie höhere Busbandbreiten brauchen, da müssen Sie andere Technologien wählen. Die haben dann eben den Nachteil, dass sie nicht ganz so preisgünstig sind.


  1. 15 Jahre „CAN in Automation“
  2. Aber ist die Beschränkung auf 1 Mbit/s nicht recht einschneidend?
  3. Wie sieht es mit Ihrer Mitglieder-Entwicklung aus?

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