Passiver Schutz bei Unfällen

111 Mio. Airbag-Steuergeräte von Bosch

6. April 2011, 11:41 Uhr | Iris Stroh
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Kompakter, leistungsfähiger und kostengünstiger

1977 begann Bosch die Entwicklung der zentral sensierenden Airbag-Auslöseelektronik. Im März 1978 wurde das erste Patent mit dem Titel „Auslösevorrichtung für Rückhaltesysteme zum Schutz der Insassen von Kraftfahrzeugen“ angemeldet. Das erste System in der S-Klasse von Mercedes-Benz bestand aus drei Komponenten: der elektronischen Auslöseeinheit, dem Spannungswandler und der Energiereserve. Die Basisversion der aktuellen Generation Airbag 10 ist rund 70 Prozent kleiner und besteht nur noch aus einem Steuergerät. Über die Jahre ist die Leistungsfähigkeit stetig gewachsen. Um die Unfallschwere und die Aufprallrichtung noch schneller bestimmen zu können, werden insbesondere in den Fahrzeugseiten zusätzliche Sensoren integriert. Innenraumsensoren erfassen darüber hinaus Gewicht und Sitzposition von Fahrer und Beifahrer. Sind diese besonders leicht oder sitzen sie zu weit nach vorne gebeugt, werden die Airbags entweder gar nicht oder nur gestuft gezündet. Dies senkt das Verletzungsrisiko. Auch die Ansteuerung eines Fußgängerschutzes, der beispielsweise die Motorhaube bei Unfällen anhebt, lässt sich einbinden. Gängige Geräte steuern heutzutage bis zu 32 Rückhaltemittel wie Airbags und Gurtstraffer an.

In den 31 Jahren seit Serienstart haben die Bosch-Ingenieure die Technik kontinuierlich weiterentwickelt. Gewicht und Größe gingen um rund 70 Prozent zurück. Da gleichzeitig die Kosten erheblich sanken, ist der passive Insassenschutz mittlerweile für alle Fahrzeugklassen erschwinglich. Speziell für die Erfordernisse kostengünstiger Fahrzeuge in Ländern wie China, Indien oder Brasilien ist die Variante Airbag light im Programm.

Darüber hinaus lassen sich durch die Vernetzung der Airbag-Steuerung mit Systemen und Sensoren der Fahrerassistenz- und Fahrzeugkommunikation weitere Sicherheitsfunktionen realisieren. Ein Beispiel hierfür ist die Funktion Secondary Collision Mitigation, die zur Vermeidung von Folgeunfällen die Steuerung der Airbags mit dem ESP verbindet. Melden die Crash-Sensoren einen Aufprall, bremst ESP das Fahrzeug selbsttätig ab, um die Energie für einen eventuellen zweiten Aufprall zu minimieren.


  1. 111 Mio. Airbag-Steuergeräte von Bosch
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