Lebensmittel- und Pharmaindustrie im Fokus

Wittenstein: Aktuatoren für keimfreie Umgebungen

22. November 2010, 17:19 Uhr | Andreas Knoll
Für keimfreie Umgebungen sind die Edelstahl-Aktuatoren der Baureihe »axenia-CPM« ausgelegt.
© Wittenstein

Wittenstein Motion Control lenkt sein Augenmerk einerseits auf die Lebensmittelverarbeitung und andererseits auf Bearbeitungszentren: Das Unternehmen hat auf der Messe SPS/IPC/Drives Aktuatoren vorgestellt, die speziell dafür ausgelegt sind.

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»Die Edelstahl-Aktuatoren der Baureihe 'axenia-CPM’ eignen sich besonders für die Pharma-Verpackungsindustrie und die Lebensmittelverarbeitung: Sie sind nach strengen Hygienic-Design-Richtlinien entwickelt - ohne scharfe Kanten, Sicken oder außen liegende Schraubenköpfe«, erläuterte Michael Müller, Leiter Geschäftsfeld Industrie von Wittenstein Motion Control. »Vergleichbare Produkte gibt es auf dem Anbietermarkt derzeit nicht.«

Anlagen in der Lebensmittel- und Pharma-Industrie werden bisweilen mehrmals am Tag mit aggressiven Substanzen gereinigt. Mitunter kommen auch Reinigungsgeräte mit hohem Druck, etwa Dampfstrahler, zum Einsatz. Dies stellt hohe Anforderungen an das eingesetzte Material; Beständigkeit über einen langen Zeitraum ohne Korrosionsbildung und Leckagen sind Voraussetzung.

Um dem strapaziösen Reinigungsprozesses Stand halten zu können, entsprechen die Edelstahl-Aktuatoren der Schutzart IP67. Wenn mit größerem Druck gearbeitet werden muss, sind noch höhere Schutzarten möglich. »Das Edelstahlmaterial gilt in der Lebensmittel- und Pharmabranche als erste Wahl«, betonte Müller.

Die Aktuatoren bestehen aus einem hochdynamischen Synchron-Servomotor und einem Planetengetriebe von Wittenstein. Sie bieten sich für Zustell- und Positionieraufgaben im mittleren Genauigkeitsbereich an. Ihre Oberfläche weist keine Schraubenköpfe, Ecken und Kanten auf, so dass sie leicht zu reinigen ist und Keimbildung durch Lebensmittelablagerungen keine Chance hat.

Die Aktuatoren werden individuell auf die Bedürfnisse und Anforderungen der Kunden zugeschnitten. »Die Bandbreite der Reinigungs- und Umgebungsbedingungen ist zu vielfältig, um einen sinnvollen Standard anzubieten«, verdeutlichte Müller. »Das Anwendungsspektrum reicht ja von der Milchproduktverarbeitung mit hohen Betriebstemperaturen bis zur Fleischverarbeitung bei Kühlschranktemperaturen. Und ertragen müssen die Aktuatoren Substanzen von Salpetersäure bis Wasserstoffperoxid.«

Darüber hinaus hat das Unternehmen die Servo-Aktuatoren der Baureihe »TPM+ high torque« für Anwendungen in Bearbeitungszentren und mit schweren Lasten vorgestellt. Sie zeichnen sich durch eine hohe Verdrehsteifigkeit aus. Als Leistungsquelle dienen Wittensteins permanentmagnet-erregte Synchronmotoren. Seltenerd-Magnetmaterial, eine hohe Polzahl und ein hoher Füllfaktor in den Nuten ermöglichen eine große Leistungsdichte. Die Serie reicht von der Baugröße 010 mit einem maximalen Beschleunigungsmoment von 270 Nm bei einer Gesamtbaulänge von 183 mm über die Baugrößen 025 (530 Nm bei 241 mm) und 050 (950 Nm bei 279 mm) bis hin zur Größe 110, die ein Beschleunigungsmoment von bis zu 3100 Nm erreicht.

In punkto Feedbacksysteme setzt Wittenstein Motion Control auf robuste Resolver und optische Encoder mit EnDat- und Hiperface-Protokoll. Optional lässt sich eine spielfreie Permanentmagnetbremse einsetzen.

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