Für die grafische Bedienoberfläche ist der Web-Client verantwortlich: Er erfragt die darzustellenden Informationen durch den Aufruf und die Nutzung von Diensten des Business-Servers. Als Technologie für die Darstellung der Bedienoberfläche kommt Microsoft ASP.NET zum Einsatz. Durch die zusätzliche Verwendung von Microsoft AJAX ist es möglich, dem Endnutzer in einer Web-Anwendung solche Bedienoberflächen zur Verfügung zu stellen, deren Bedienkonzepte an fest auf einem Rechner installierte Applikationen – wie zum Beispiel Microsoft Word – erinnern.
Wie bereits erwähnt, übernimmt der Communication Service die Kommunikation mit den Feldgeräten und wurde hierfür so konzipiert, dass eine Kommunikation in beide Richtungen möglich ist. Das heißt: Möchte beispielsweise ein Feldgerät aufgrund eines periodischen Zeitintervalls seine Messwerte an Web-VV senden, so geschieht dies, indem es eine Verbindung ins Internet aufbaut. Das Feldgerät schickt dann über das Kommunikationsprotokoll http eine XML-Datei an den Communication Service. Dieser nimmt die Messwerte entgegen und übergibt sie zur Weiterverarbeitung an den Business-Server. Der Datenaustausch zwischen Business-Server und Communication Service erfolgt durch den Einsatz von Message Queues. Dies hat den Vorteil, dass die Messwerte auch dann persistent in der Message Queue gehalten werden, wenn beispielsweise der Business-Server ausgelastet ist oder gar abgeschaltet wurde. Auf diese Weise gehen keine Messwert-Übertragungen verloren und es ist garantiert, dass die „Abarbeitung“ der Messwerte durch den Business-Server in der korrekten Reihenfolge erfolgt. Die zweite Kommunikationsrichtung erlaubt es Web-VV-Benutzern, die Kommunikation mit den Feldgeräten durch die Web-Bedienoberfläche selbst anzustoßen. Bei dieser Art der Kommunikation gibt der Business-Server einen Kommunikationsauftrag an die Message Queue und diese leitet den Auftrag an den Communication Service weiter. Der Communication Service baut daraufhin eine Verbindung zum Feldgerät auf, und fordert dieses auf, Messwerte zu übertragen.
Neben der Kommunikation mit den Feldgeräten hat der Communication Service die Aufgabe, automatische Benachrichtigungen an Web-VV-Benutzer zu versenden. Dies kann auf unterschiedlichen Wegen geschehen – per E-Mail, SMS oder via Fax. Der Anwender kann dabei selbst bestimmen, bei welchen Ereignissen (Alarmschwellen Über-/Unterschreitung, periodische Benachrichtigung oder bei Störungen) eine Benachrichtigung ausgelöst werden soll.
Eine der wichtigsten Eigenschaften eines VMI-Systems ist die Möglichkeit, Daten externen Systemen, zum Beispiel ERP-Systemen, zur Verfügung zu stellen. Neben der direkten Anbindung über einen OPC-Server, der – als eigene Komponente realisiert – seine Informationen durch die Nutzung der Business-Server-Dienste erhält und diese den OPC-Clients zur Verfügung stellt, gibt es die Möglichkeit, Web-Services zu nutzen, oder Web-VV im Rahmen einer neuen Komponente zu erweitern, welche die Daten auf proprietärem Weg bereitstellt.