Anlagen in die digitale Fabrik einbinden

Mit Materialflussrechner kostengünstig zur Industrie 4.0

5. Januar 2017, 18:55 Uhr | Andreas Knoll
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Wer braucht eigentlich einen Materialflussrechner?

Mit dem grafischen Materialflussrechner »matCONTROL graphics« von Sysmat lassen sich auch ältere Anlagen in die Software der digitalen Fabrik einbinden.
Mit dem grafischen Materialflussrechner »matCONTROL graphics« von Sysmat lassen sich auch ältere Anlagen in die Software der digitalen Fabrik einbinden.
© Sysmat

Auf dem Weg zur digitalen Fabrik gilt es, unterschiedliche Systeme miteinander zu verknüpfen, etwa durch einen grafischen Materialflussrechner. Doch für wen eignet sich die Installation? Rainer Schulz sieht mehrere Szenarien, in denen sich die Anschaffung eines grafischen Materialflussrechners lohnt.

Modernisierungen, die das gesamte Supply-Chain-Management betreffen, können langfristig hohe Kosten sparen. Durch verbesserte Prozesse lassen sich Aufträge schneller abwickeln und Zeitfenster für weitere Aufträge gewinnen. »Ein Materialflussrechner bedient den Wunsch, Kosten durch eine größtmöglich ausgelastete Lieferkette zu senken«, sagt Schulz. »Dank grafischer Darstellung des Materialflusses sieht der Anwender sofort mögliche Verbesserungsmaßnahmen und kann sie umsetzen. Die Software kann an dieser Stelle versteckte Potenziale aufzeigen.«

Projekte der Industrie 4.0, wie die Einrichtung einer digitalen Fabrik, verschlingen zwar enorme Kosten, bringen aber an anderer Stelle wiederum Einnahmen. »Wer modernisieren will und zu hohe Kosten fürchtet, findet mit einem grafischen Materialflussrechner eine Lösung«, legt Schulz dar. »Schließlich wird so ein Weg in Richtung Industrie 4.0 eingeschlagen, ohne komplette Anlagen auszutauschen.« Es gelte, auch Mitarbeiter bei der Digitalisierung abzuholen: »Eine leicht zu bedienende Software, die sich in die vorhandenen Programme einbindet, ist da einfacher als eine komplett neue Umgebung«, so Schulz.

Auch die Modernisierung selbst sorgt für Kosten. Schließlich muss die Produktion normalerweise einige Zeit stillstehen, und das Unternehmen hat mit Ausfällen zu rechnen. Bei der Modernisierung mit einem grafischen Materialflussrechner besteht die Chance, bereits während der Implementierung Kosten gering zu halten. »Ein grafischer Materialflussrechner, der flexible Schnittstellen und umfangreiche Testfunktionen bietet, ermöglicht eine Zeitersparnis von 70 Prozent, was natürlich auch die Kosten stark reduziert«, verdeutlicht Schulz. »Materialflussrechner wie ‚matCONTROL graphics‘ verkürzen die Inbetriebnahmezeit auf maximal drei Wochenenden, was zusätzliche Personalkosten gering hält. Andernfalls muss die gesamte Anlage oft für einen Zeitraum von drei bis fünf Wochen komplett stillstehen.« Mittels einer Testumgebung werde das Zusammenspiel von Materialflussrechner, Anlage und ERP-Software erst geprüft: »Die neue Konstruktion geht erst live, wenn alle Tests erfolgreich waren«, sagt Schulz. »Ein Produktionsausfall ist somit nicht zu befürchten.«

Viele Unternehmen haben ältere Anlagen in Betrieb, die aber immer noch hervorragend arbeiten. Ein Materialflussrechner kann sie in Digitalisierungsprojekte einbinden. Durch über 20 Schnittstellen ermöglicht es »matCONTROL graphics« beispielsweise, alle gängigen Anlagen nachzustellen und in vorhandene ERP-Systeme zu integrieren. »Die Software fungiert als Schnittstelle zwischen ERP-Management und Anlage und übernimmt Aufgaben, die die Software oder die Anlage bisher nicht erledigen konnte«, erläutert Schulz. »So bleiben ältere Anlagen länger in der Maschinenflotte.«

Wenn es durch unterschiedliche Standorte verschiedene Software-Umgebungen gibt, lohnt es sich meist, diese aufzulösen und Produktion, Lager und Distribution miteinander zu vernetzen. »Ein grafischer Materialflussrechner unterstützt diesen Prozess«, stellt Schulz fest. »Um eine reibungslose Verknüpfung aller Anlagen zu ermöglichen, muss der Materialflussrechner über passende Schnittstellen verfügen, damit Anlagenbetreiber SPS-Programme oder Schnittstellen der Anlage nicht ändern müssen. Das führt auch dazu, dass der bisherige Anlagenbauer oder Systemintegrator nicht zur Inbetriebnahme erforderlich ist.«

Es zeigt sich, dass der Einsatz eines grafischen Materialflussrechners vor allem Kosten reduziert, ohne dabei selbst das Budget überzustrapazieren. »Die verschiedenen Szenarien stehen natürlich auch für einzelne Projekte, die im Zuge von Automatisierungen erforderlich sind«, betont Schulz. »An Themen wie ‚Smart Factory‘ kommt künftig kein Unternehmen vorbei.«


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