Eine weitere Besonderheit des »Care-O-bot 3«: Er kann in jede beliebige Richtung fahren. »Möglich macht dies eine omnidirektionale Plattform mit vier gelenkten und angetriebenen Rädern«, erläutert Birgit Graf, die am Fraunhofer-IPA die Gruppe für Haushalts- und Assistenzroboter leitet. »So kann der Roboter sogar enge Stellen in einer Wohnung sicher passieren.« Der »Care-O-bot 3« ist mit einer Drei-Finger-Hand sowie einem flexiblen Arm mit sieben Freiheitsgraden ausgestattet. Damit kann er Flaschen, Tassen oder Ähnliches greifen und Geräte bedienen. Kraftsensoren verhindern zu festes Zugreifen. Arm und Greifer hat die Firma Schunk in Lauffen am Neckar entwickelt.
Auf dem Tablett an seiner Vorderseite kann der »Care-O-bot 3« beispielsweise die gewünschte Tasse Kaffee transportieren. In das Tablett ist ein Touchscreen integriert, über das sich der Roboter steuern lässt. »Dirigierbar ist der »Care-O-bot 3« aber auch über Sprache«, erläutert Graf. »Anders als seine Vorgänger kann er sogar Gesten erkennen und darauf reagieren. « In seinen Datenbanken hat der Roboter eine Vielzahl von Haushaltsgegenständen gespeichert. Er weiß beispielsweise, wie eine Tasse aussieht und wo er sie in der Küche findet. Er kann aber auch lernen, neue Gegenstände zu erkennen. Der Nutzer gibt dem Roboter die unbekannten Objekte einfach nur in die Hand, damit er sich ein dreidimensionales Bild davon machen kann. Ähnlich leicht erlernt der »Care-O-bot 3« auch neue Bewegungsabläufe. Das Abwischen eines Tisches trainiert er, indem der Benutzer den Gelenkarm führt und die Aufgabe vormacht.
Wie ein Mensch sieht der neue Roboter jedoch nicht aus. »Mit dem neuartigen Design von »Care-O-bot 3« haben wir bewusst Abstand zu existierenden humanoiden Servicerobotern genommen «, betont »Care-O-bot-3«-Projektleiter Christopher Parlitz vom Fraunhofer-IPA. Dank neuer flexibler Materialien und Verbundwerkstoffe ist die Hülle weich und nachgiebig. »Dies ermöglicht leichte Dreh- und Neigebewegungen des Robotertorsos, die sowohl zur Positionierung der Umgebungssensoren als auch zur Unterstützung der Interaktion nutzbar sind«, erläutert Parlitz. Entwickelt wurden die robotergerechten Materialien von Bayer-Material-Science. (Andreas Knoll, Markt & Technik)