SPS IPC Drives 2013

Mehr Hallen denn je

18. November 2013, 17:45 Uhr | Andreas Knoll
Die SPS IPC Drives wird in diesem Jahr noch größer.
© Mesago

Dass die Automatisierungsmesse SPS IPC Drives in diesem Jahr einen neuen Aussteller- und Flächenrekord aufstellen wird, steht schon fest: Erstmals umfasst sie 13 Hallen, über 1500 Aussteller und mehr als 110.000 qm Ausstellungsfläche. Eine zunehmende Rolle auf der Messe spielt das Thema Industrielle Bildverarbeitung.

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»Systeme und Komponenten der elektrischen Automatisierung« - der offizielle Messefokus der SPS IPC Drives ist für vielerlei Entwicklungen auf den Märkten offen. Im Produktspektrum der Messe schlägt sich dies über die Jahre durchaus nieder: War sie bis vor einigen Jahren eindeutig auf Fertigungsautomatisierung gepolt, so beherbergt sie jetzt auch Systeme und Komponenten für die Prozess- und Gebäudeautomatisierung sowie den Energiesektor - und das, obwohl die Veranstalter diese Entwicklung nicht bewusst gefördert haben. Sie hat sich einfach so ergeben, weil die einzelnen Disziplinen der Automatisierung immer mehr zusammenwachsen und die Aussteller entsprechende Exponate im Gepäck haben. Die Themenpalette offiziell zu erweitern, ist insofern nicht nötig und derzeit auch nicht geplant.

Aktuelles Beispiel für eine Erweiterung des Produktspektrums unter diesen Vorzeichen ist die industrielle Bildverarbeitung. In diesem Jahr wird auf der SPS IPC Drives mehr Bildverarbeitungstechnik zu sehen sein als bislang: Der VDMA hat dort erstmals einen Gemeinschaftsstand zur industriellen Bildverarbeitung organisiert. Zudem greift der Verband das Thema auf seinem Forum in Halle 3 auf und veranstaltet dazu täglich eine Podiumsdiskussion.

»Die Themen Bildverarbeitung und Automatisierung wachsen immer mehr zusammen«, kommentiert Sylke Schulz-Metzner, Bereichsleiterin SPS IPC Drives bei der Veranstaltergesellschaft Mesago Messemanagement. Aktuell versammelt der VDMA-Gemeinschaftsstand 23 Aussteller. Zu finden ist er in Halle 7A, Stände 636 und 720. Wie in den Vorjahren präsentieren sich aber auch Bildverarbeitungs-Firmen unabhängig vom VDMA-Angebot mit eigenem Stand auf der Messe - laut Mesago sind dies sogar mehr Unternehmen als 2012.

Entgegen kommt der SPS IPC Drives die im Frühjahr verkündete Entscheidung der Messe Stuttgart, die Bildverarbeitungsmesse Vision künftig nur noch alle zwei Jahre stattfinden zu lassen. Systematisch an die Bildverarbeitungstechnik-Anbieter herantreten will die Mesago allerdings nicht: »Wir werden jetzt nicht sämtliche Bildverarbeitungs-Firmen einzeln ansprechen«, betont Sylke Schulz-Metzner. »Die SPS IPC Drives steht aber allen Bildverarbeitern offen, deren Produkte in das von ihr abgedeckte Spektrum passen.«

Außer dem VDMA-Gemeinschaftsstand zur Bildverarbeitung sind zwei weitere Gemeinschaftsstände wieder mit dabei: das »AMA Zentrum für Sensorik, Mess- und Prüftechnik« in Halle 4A und der Gemeinschaftsstand »wireless in automation« in Halle 10, wo sich Besucher zum Thema »Funktechnologien in der Automatisierungsbranche« informieren können. Auf den beiden Messeforen der Verbände VDMA in Halle 3 und ZVEI in Halle 10 finden Vorträge und Podiumsdiskussionen zu Themen statt, die die Branche aktuell bewegen.

In Sachen Bildverarbeitung ist das Wachstum der Messe besonders augenfällig, aber es findet auch in anderen Produktkategorien statt: Schon jetzt ist klar, dass die diesjährige SPS IPC Drives wieder einmal die größte aller Zeiten sein wird. Erstmals wird die Messe 13 Hallen umfassen - im vergangenen Jahr waren es zwölf und zuvor maximal elf. Neu einbezogen ist die Halle 11, die sich direkt am Eingang »Frankenhalle« des Nürnberger Messegeländes befindet. Schwerpunkt der Halle 11 ist Software. »Wenn ein Software-Programm ein Produkt an sich ist, mit dem Automatisierungssysteme aufgebaut werden können, ist es in Halle 11 zu finden«, erläutert Dr. Peter Adolphs, Ausstellerbeirats-Vorsitzender der SPS IPC Drives und im Hauptberuf einer der Geschäftsführer von Pepperl+Fuchs. »Software, die als integraler Bestandteil eines Produkts dient, ist weiterhin beim Produkt angesiedelt.« Auch in zwei weiteren Hallen gibt es Veränderungen der Themenschwerpunkte: Durch den Umzug der Software ausstellenden Unternehmen in die Halle 11 beherbergt die Halle 7A nur noch die Sensorik. Die Halle 7 ist jetzt ganz der Steuerungstechnik gewidmet.

Eine weitere Neuerung betrifft den auf der SPS IPC Drives vergebenen Preis: Anstelle des bisherigen »Young Engineer Award« wird in diesem Jahr erstmals der »Innovationspreis der Automatisierungsindustrie« verliehen. Gefördert werden herausragende Leistungen junger Ingenieurinnen und Ingenieure im Alter bis zu 35 Jahren.

Der »Innovationspreis der Automatisierungsindustrie« behält einige Merkmale des »Young Engineer Award« bei, wird aber anders aufgezogen und gewichtet, also auf eine neue Basis gestellt. So wird die Preisverleihung nicht wie beim »Young Engineer Award« auf dem Ausstellerabend am ersten Messetag stattfinden, sondern am zweiten Messetag im Rahmen des Kongresses. Damit haben, wie es hieß, »alle Messe- und Kongressteilnehmer die Chance, an der Preisverleihung teilzunehmen«, was den Preis bekannter mache.

Die drei Prämierten erhalten ein Preisgeld von 1000, 2000 und 3000 Euro, das der Veranstalter Mesago Messemanagement, vertreten durch die Vorsitzenden des Kongresskomitees, übergeben wird. Die beim »Young Engineer Award« praktizierte Aufteilung in einen »Automation«- und einen »Drives«-Preis, beide mit 1000 Euro dotiert, fällt weg.

Der »SPS IPC Drives Kongress« umfasst in diesem Jahr 48 Vorträge in 16 Sessions. Hinzu kommt eine Trendsession, die am ersten Messetag von 16 bis 18 Uhr das Thema »Security« behandelt. Außerdem finden am Nachmittag des zweiten Messetages zwei frei zugängliche Keynotes statt: »Industrie 4.0 - Basis für die stetige Verbesserung in der Produktion« und »Sensorik 4.0 - wie granular werden CPPS?« Zwischen den beiden Keynotes wird der »Innovationspreis der Automatisierungsindustrie« verliehen. Drei Tutorials am Nachmittag des dritten Messetages runden den Kongress ab; die Themen lauten »Geberlose Regelung von elektrischen Antrieben - Eigenschaften, Möglichkeiten und Grenzen« und »Effiziente Technologie- und Systemintegration mit dem Roboterentwicklungssystem ROS«. Das Thema Industrie 4.0 schlägt sich also vor allem in den beiden Keynotes nieder und eventuell auf den Messeständen - je nachdem, was die Veranstalter mitgebracht haben und wie sie es zeigen. »Es ist besser, wenn ein Thema wie Industrie 4.0 sich aus der Präsentation auf den Ständen ergibt und nicht extra von den Messeveranstaltern aufgeblasen werden muss«, sagt Dr. Peter Adolphs dazu.

Um Ausstellern und Besuchern günstige Tarifkonditionen bei der An- und Abreise nach und von Nürnberg zu bieten, wird die im Vorjahr begonnene Kooperation mit der Deutschen Lufthansa fortgesetzt. Weitere Kooperationen bestehen mit der Deutschen Bahn sowie mit Air Berlin, Air France, KLM und Turkish Airlines. Flughafen und Hauptbahnhof sind ebenso wie das Messegelände an das örtliche U-Bahn-Netz angeschlossen.


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