Die Architektur ist so gestaltet, dass sich Devices und Kommunikationsprotokolle einfach ergänzen lassen. Entwicklung und Implementierung sind besonders einfach, weil viele Pattern in AF vorhanden sind und genutzt werden können. Auch eigene STL-Funktionen stellt das Framework zur Verfügung. Diese Funktionen offerieren dieselbe Schnittstelle wie die bekannte STL, allerdings verzichtet bbv gänzlich auf dynamischen Speicher, um die Stabilität zu garantieren. Speichergrößen werden während der Kompilierung festgelegt. Tasks kommunizieren mittels eines eingebauten Messagesystems.
In der Entwicklungsphase der Applikation ist es hilfreich, die gesendeten und empfangenen Messages aufzuzeichnen und zu analysieren. Die Sende- und Empfangsqueue jeder Task kann zur Laufzeit des Systems zur Liste der überwachten Tasks hinzugefügt oder entfernt werden. So sendet der Logger die Messages via serielle Schnittstelle zu einem Terminal. Dieser Mechanismus ist eine günstige Möglichkeit, die Software zu beobachten und Abläufe nachzuvollziehen. Auch eignet er sich bestens für eine Diagnose im Feld unter Echtzeitbedingungen. Oft lässt sich so der Einsatz teurer Debug-Werkzeuge einsparen.
Komplett getestet
Das komplette Apparatus- Framework ist mittels Unit- Tests getestet, um die Qualität des Frameworks zu garantieren. Korrekturen und Erweiterungen einzelner Komponenten, Patterns und Devices lassen sich somit einfach und schnell testen. Das Konzept der Unit-Tests ist problemlos auf die zu entwickelnde Applikation ausdehnbar. So lässt sich die Güte einzelner Module der Applikation mittels Unit- Tests überwachen und sicherstellen. Natürlich müssen die Testfälle für die Applikation selbst geschrieben und unterhalten werden.
AF bietet ein breites Spektrum von Funktionen an. Um eine funktionelle, Ressourcen sparende Lösung zu erreichen, kann man das Framework individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse abstimmen. Parametriert wird das Framework mittels eines intuitiven Konfigurationstools. Das Apparatus-Framework ist eine Open-Source-Lösung, sämtlicher Code unterliegt dem LGPL-Model (Lesser General Public License). Da der komplette Code offen liegt, lässt sich dieser erweitern und gegebenenfalls speziellen Bedürfnissen anpassen. Auch bindet sich das Framework dadurch an keine bestimmten Tools und Betriebssysteme.
Geplant ist, AF zu erweitern, um Multicore-Applikationen zu unterstützen. Außerdem ist passend zum Apparatus- Framework eine generische Hardware-Simulation angedacht. Die Simulation wird mittels XML-Dateien der Hardware angepasst. Eine maßgeschneiderte Hardwaresimulation für ein neues Projekt ist somit einfach und schnell erstellt. Die XML-Beschreibung ist außerdem Basis, um den I/O-Controller zu generieren.
Ralf Higgelke, Design&Elektronik (01/2007)
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All diese Argumente drängen den Einsatz einer Simulation auf. Da jede Embedded-Applikation mit ihrer Umwelt interagiert, muss in der Windows-Umgebung dieses Umfeld simuliert werden, um die Applikation unter realistischen Bedingungen zu entwickeln. Das Apparatur- Framework unterstützt dies (Bild 1).