Markt&Technik Expertenrunde Industrie 4.0

11. August 2015, 15 Bilder
Nicht ganz so gut ist der Industrie 4.0 Ansatz im Beispiel ausgeführt, das Dr. Friedrich Nolting, Geschäftsführer der Aegis-Tochter diplan schildert: »Bosch hat ein neues Werk für Handwerker-Gerätschaften aufgebaut, das nach allen Regeln der Industrie-4.0-Kunst funktionieren soll: Darin besteht die Möglichkeit, sehr flexibel zu arbeiten. Das Werkstück sucht sich sogar über Werkstückträger und Transportsysteme selber den nächsten freien Arbeitsplatz.« Soweit so gut. Allerdings, so Nolting, sei in diesem Fall der Industrie-4.0-Gedanke nicht konsequent zu Ende geführt, weil das Geschäftsmodell fehlt, denn in diesem Werk wird nicht Losgröße 1 gefertigt, sondern es werden nur große Stückzahlen hergestellt, die dann wiederum von den großen Händlern abgerufen werden. Wo also ist der Nutzen eines solchen Werkes? »Das Industrie-4.0-Konzept wird hier erst dann funktionieren, wenn sich der Endkunde sein Produkt selbst konfigurieren kann«, bekräftigt Nolting.