Laut einem Forschungsbericht von Berg Insight wurden im letzten Jahr weltweit 4,6 Mio. drahtlose Geräte für Anwendungen in der industriellen Automatisierung ausgeliefert, was etwa 6 Prozent aller neu angeschlossenen Knoten entspricht.
Bei einer durchschnittlichen Jahreswachstumsrate (CAGR) von 16,3 Prozent wird von den Analysten von Berg Insight erwartet, dass 2023 jährlich 9,9 Mio. Einheiten ausgeliefert werden. Mit den 4,6 Mio. Einheiten im letzten Jahr kommt die installierte Basis an drahtlosen IoT-Geräten 2018 in der industriellen Automatisierung auf 21,3 Mio. Einheiten. Auch wenn drahtgebundene Netze immer noch überwiegend für die industrielle Kommunikation zwischen Sensoren, Controllern und Systemen eingesetzt werden, haben sich drahtlose Systeme zumindest in manchen Anwendungen durchgesetzt. So finden sie beispielsweise in Anlagenteilen Einsatz, die schwer zugänglich oder unwirtschaftlich durch drahtgebundene Installationen zu verbinden sind. In der Fabrikautomatisierung werden drahtlose Systeme häufig zur Steuerung von Kränen und fahrerlosen Transportsystemen (FTS) in der Fördertechnik eingesetzt. In der Prozessautomatisierung werden drahtlose Technologien zunehmend zur Verbindung von Geräten eingesetzt, die es dem Anlagenbetreiber ermöglichen, Prozesse in explosionsgefährdeten Bereichen zu überwachen und zu optimieren und gleichzeitig die Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten.
Wichtige Anbieter wie Siemens, Cisco, Belden, Moxa und Phoenix Contact bieten neben kabelgebundenem industriellen Netzwerk-Equipment auch drahtlose Lösungen wie Router, Gateways und Wireless Access Points an. Industrielle Funklösungen werden aber auch von vielen mittelständischen und kleinen Unternehmen angeboten, die sich oft auf bestimmte Produktkategorien spezialisiert haben. Beispiele hierfür sind Acksys, Advantech, Beijer Electronics Group, FreeWave Technologies, GE's Industrial Communications Group GE MDS, HMS Networks, Red Lion Controls und Sierra Wireless.
»Eine robuste Konnektivität ist entscheidend für die Unterstützung von industriellen IoT-Anwendungsfällen rund um die vorausschauende Wartung und digitale Zwillinge«, sagt Fredrik Stålbrand, IoT Analyst von Berg Insight. Er fügt hinzu, dass die Installation und Wartung von drahtlosen Lösungen im Vergleich zu drahtgebundenen Technologien flexibler und wirtschaftlicher ist und ein rekonfigurierbares Design des Fertigungssystems ermöglicht. Obwohl Zuverlässigkeit und Sicherheit nach wie vor eine Herausforderung darstellen, habe sich Wi-Fi als die am weitesten verbreitete Wireless-Technologie im industriellen Umfeld etabliert, was vor allem auf die breite Verfügbarkeit kompatibler Hardware zurückzuführen sei. Auch bei großen Industrieunternehmen wächst der Trend, private 4G-LTE-Netzwerke anstelle von Wi-Fi und kabelgebundene Lösungen einzusetzen. »Die Einführung der 5G-Mobilfunktechnologien erweitert den adressierbaren Markt für drahtlose Kommunikation noch weiter, da sie den Einsatz in Situationen ermöglicht, in denen Anforderungen in Bezug auf Bandbreite, Latenz und Kapazität heute nicht erfüllt werden können«, merkt Stålbrand abschließend an.