Ein weiteres Feature der Sensoren: Sie erreichen laut Leiss „mit fast 10 kHz eine reproduzierbare Funktionssicherheit, die wir für Traktionskontrolle und dynamische Eingriffe ins Fahrgeschehen brauchen“. Die direkte Bereitstellung digitaler Signale erspart die ansonsten notwendige Aufbereitung der analogen Signale. Die digitalen Signale werden in einem eigenen Data-Logging-Modul ausgewertet und multipel genutzt. Über einen High-Speed-CAN-Bus stehen sie der Lenkrad-Steuerungselektronik zur Umrechnung in Geschwindigkeit sowie dem TUfast-Motormanagement-System für die Betätigung der Traktionskontrolle zur Verfügung.
Die Hauptanforderung an die Sensoren entsteht durch die extreme Dauerbelastung im Fahrbetrieb. Das handlaminierte CFK Monocoque ist sehr steif. So schwingt bei Anregungen in der Struktur jedes Bauteil sehr stark mit. Wie stark diese Schwingungen sind, ergaben Versuchsreihen auf einem Prüfstand: Bei in verschiedenen Drehzahlbereichen laufendem Motor wurden über Beschleunigungssensoren an verschiedenen Punkten des Fahrzeugs die Anregungen zum Schwingen gemessen, die die Bauteile mitbekommen. „Gerade die in den Außenbereichen sitzenden Sensoren können mit bis zu 20 g dauerhaft belastet werden“, resümiert Leiss. (Inka Meyerholz)
![]() | Wolfgang Weber ist Vertriebsingenieur bei Contrinex im Geschäftsfeld Sensorik. |
Die „Formula Student“
Die „Formula Student“ ist ein alljährlich stattfindender Konstruktionswettbewerb nach dem Vorbild der „Formula SAE“, die 1979 durch die Society of Automotive Engineers (SAE) in den USA ins Leben gerufen wurde. Der Wettbewerb soll angehenden Ingenieuren schon während des Studiums umfangreiche Kenntnisse in den Bereichen Teamarbeit, Projekt- und Kostenmanagement praxisnah vermitteln. Aufgaben der teilnehmenden Teams sind die Konstruktion und der Bau eines Formel-Rennwagens für einen fiktiven Markt von Hobbyrennfahrern. Ein offen gehaltenes Regelwerk lässt den Studenten viel Raum für Kreativität; limitiert sind allerdings die Fertigungskosten für den Prototyp. Zudem muss durch eine Produktionsplanung nachgewiesen werden, dass jeweils vier Einheiten des Wagens zu einem ebenfalls vorgegebenen Maximalpreis gefertigt werden könnten. Die mehrtägigen Wettbewerbe sind aufgeteilt in „dynamic events“ mit diversen Fahrtests und „static events“, in denen erfahrene Ingenieure die Sicherheit überprüfen sowie in den Kategorien Konstruktion und Kostenrechnung bewerten.
Der erste europäische Wettbewerb fand 1999 in England statt. Mittlerweile gibt es weltweit mehr als 220 Teams – eines davon das Team TUfast der TU München.
Nähere Informationen:
www.formulastudent.de