Exodus der Trennstufen #####

13. Februar 2008, 9:42 Uhr | Jörg Tauert
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Exodus der Trennstufen

Die M12-Steckverbinder sind genormte Standardbauteile, die es in vielen Ausführungen von unterschiedlichen Lieferanten gibt. Für den Anschluss auf der eigensicheren Seite müssen die Stecker eine Isolierung von mehr als 500 V gegen Erde aufweisen. Bei feldkonfektionierbaren Steckverbindern ist zudem ein Fadenmaß von 6 mm zu gewährleisten. Das erfordert unter Umständen Aderendhülsen mit Kragen. Die Ausrichtung der Steckverbinder in der Patrone wurde so gewählt, dass Winkelstecker in einem Winkel von 50° zur Patrone stehen. Dies verhindert mögliche Knicke im Kabel, die zu einer Minderung der Betriebssicherheit führen.

Die Status-LEDs sind gemäß der Namur-Empfehlung NE48 ausgeführt: Die Power-LED leuchtet grün bei anliegender Spannung. Die zweifarbigen Status-LEDs signalisieren den aktiven Schaltzustand in grün, Drahtbruch oder Kurzschluss in rot. Die Module gibt es für digitale Namur-Eingänge, Ausgänge sowie für analoge E/As.

Montage in Zone 2

Bei einer Montage der Patrone in Zone 2 schreibt die EN 60079-15 vor, dass ein ungewolltes Lösen der Steckverbinder auf der nicht-eigensicheren Seite zu verhindern ist. Dies stellt eine Abdeckung sicher.

Mit dieser zusätzlichen Metall-Abdeckung erfüllen die Module die Errichterbestimmungen für die Verwendung in Zone 2 beziehungsweise 22 gemäß EN60079-15 (-0), die einen mechanischen Schutz vorschreiben. Damit können die Geräte direkt ohne weitere Schutzmaßnahmen in Zone 2 montiert werden. Bietet der vorgesehene Installationsort bereits einen mechanischen Schutz, zum Beispiel in Roboterarmen oder innerhalb von Maschinen, kann sogar auf dieses Abdeckblech verzichtet werden. Dann reicht ein Sicherungs-Clip, um die Vorschriften zu erfüllen. Die eigensicheren Anschlüsse (Ex-Seite) der Patrone können dagegen ohne Feuererlaubnisschein während des Betriebes jederzeit gesteckt und gezogen werden.

Durch die kompakte Bauform lassen sich die Module teilanlagenzugehörig anordnen. Somit ist immer ein schneller Überblick über den Betriebszustand vor Ort gewährleistet. Die geringe Aufbauhöhe ermöglicht es zudem, die IMCs an Durchgängen, in I-Trägern oder an Fahrwegen anzuordnen. Die Notwendigkeit eines Schaltschranks entfällt komplett. Die Ausführung in der Schutzart IP67 erlaubt die Montage in rauen Umgebungsbedingungen, wie sie im Freien und in Betrieben der chemischen Industrie auftreten. Die vergossene Elektronik und das zusätzliche Metallschutzschild sorgen für die mechanische Robustheit.

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Bild: Mit der zusätzlichen Abdeckung erfüllen die Interface-Module die Errichtervorschriften für die Ex-Zonen 2 und 22.

Besonders geeignet sind die Module für Applikationen im Maschinen- und Anlagenbau mit wahlweisem Ex-Schutz: Lackieranlagen können beispielsweise aufgrund des gewählten Lackes, den der Kunde vorgibt, eine explosionsgeschützte Ausführung erfordern. Anlagen, die an andere Kunden geliefert werden, benötigen aufgrund der verwendeten Lacke aber keinen Ex-Schutz. In solchen Fällen lässt sich ein standardisierter Schaltschrank für die Steuerungstechnik einsetzen, denn die automatisierungstechnischen Abläufe sind identisch. Durch die Integration der IMCs in die einzelnen Signalkreise können nun die jeweiligen Einoder Ausgänge individuell eigensicher ausgeführt werden. Somit bleibt der Standard-Schaltschrank des Anlagenbauers erhalten. Diese flexible Strategie spart Kosten bei Engineering, Projektierung, Einkauf, Lagerung und Montage:

  • Es wird nur eine Schaltschrankgröße benötigt.
  • Die Verlegung eigensicherer Leitungen zum Schaltschrank entfällt.
  • Die Module sind an beliebiger Stelle in Zone 2 montierbar.

Eine weitere Möglichkeit, die Exsicheren Stromkreise zu realisieren, besteht darin, mittels Zone-2-geeigneter Feldbus-Komponenten ein anwendungsspezifisches Remote-I/O mit eigensicheren Ein- und Ausgängen zu konfigurieren. Das kann auf kompakten IP67-Feldbus-Modulen basieren, aber auch auf einer Systemlösung wie einem IP67-Remote-I/O. Prinzipiell bleibt die Nicht-Ex-Konfiguration auf der Steuerungsseite identisch. Lediglich durch das Zwischenschalten der Interface-Module können dann beliebige Signale aus oder in den Ex-Bereich geführt werden. sk

Nähere Informationen: www.turck.com

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Jörg Tauertist Produktspezialist für Interface-Technik bei Hans Turck in Mülheim/ Ruhr.

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