Ein ganzheitliches Energiemanagement hängt aber nicht nur von den direkt Zuständigen ab, sondern erfordert die Unterstützung aller Mitarbeiter des Unternehmens. Um sie für das Thema Energie zu sensibilisieren, haben die Mitglieder des Energieteams eine Unterweisung entwickelt, die jeder Mitarbeiter der Phoenix Contact-Gruppe einmal im Jahr verpflichtend durchführen muss. Die Zuordnung zur Unterweisung erfolgt automatisch über eine IT-Lösung, die an allen Standorten genutzt wird. Die Kollegen, die danach weitere Informationen über das Thema Energie bekommen wollen, können eine halbtägige Schulung besuchen. Sie wird im Rahmen des internen Weiterbildungsprogramms von Phoenix Contact kostenfrei angeboten.
Um alle Mitarbeiter mit aktuellen Daten rund um das Thema Energie zu versorgen, nutzt Phoenix Contact zwei Plattformen: den Energie-Newsletter und die Phoenix Contact World. Der Newsletter erscheint viermal im Jahr und thematisiert neue energierelevante Entwicklungen in der Unternehmensgruppe. Er wird abwechselnd von den einzelnen Fertigungsniederlassungen erstellt und den Kollegen dann in den gebäudeweit aufgehängten Schaukästen und im Intranet zur Verfügung gestellt. Bei der Phoenix Contact World handelt es sich um eine Art internes Facebook für das Unternehmen. Dort lassen sich themenspezifische Communities anlegen und Informationen auf unterschiedliche Art austauschen. Eine der Communities ist das „Energiemanagement der Phoenix Contact-Gruppe“.
Um ein Energiemanagement-System aufrechtzuerhalten, erweisen sich jährliche interne Audits als zwingend. Hier lassen sich die Synergieeffekte der Phoenix Contact-Gruppe ebenfalls nutzen: Die zertifizierten Standorte auditieren sich gegenseitig, wobei die Verantwortlichkeit jedes Jahr rolliert. So ist sichergestellt, dass die einzelnen Fertigungsniederlassungen jeweils aus einer anderen Perspektive betrachtet werden, denn jeder Auditor setzt verschiedene Schwerpunkte. Von dieser Vorgehensweise profitiert nicht nur der auditierte Standort, sondern auch der Auditor und dessen Fertigungssitz. Sie können sich auf diese Weise einen Überblick verschaffen, wie die Vorgaben des Energiemanagements an den übrigen Standorten umgesetzt werden.
Die sogenannte „Energetische Bewertung“ stellt einen zentralen Bestandteil der Norm DIN ISO 50001 dar. In diesem Kapitel wird die messtechnische Basis beschrieben, um das Energiemanagement erfolgreich betreiben und letztendlich die energiebezogene Leistung verbessern zu können. Mit der Einführung des Energiemanagement-Systems hat Phoenix Contact daher an allen Standorten zahlreiche Zähler installiert. Das Messkonzept wird dabei kontinuierlich verfeinert. Ziel ist es, den Gesamtbedarf an Kälte, Wärme, Druckluft und Strom messtechnisch bis zu einem Anteil von 5 Prozent am jeweiligen Gesamtenergiebedarf herunterbrechen zu können. Mittlerweile sind in den deutschen Fertigungsniederlassungen fast 1500 Zähler verbaut. Trotzdem werden in jedem Jahr Erfassungslücken entdeckt und weitere Zähler nachgerüstet.
Die 1500 Zähler tragen allerdings nur bedingt zu einer energetischen Optimierung bei, wenn ihre Werte nicht aufgenommen und ausgewertet werden können. Anfangs wurde an jedem Standort eine andere Software zur Energiedatenerfassung verwendet. Zum Einsatz kamen sowohl rudimentäre als auch ausgereifte Systeme, die nicht in der Lage waren, miteinander zu kommunizieren und ihre Energiedaten den übrigen Standorten zur Verfügung zu stellen. Diese Funktion ist jedoch für den Energiemanagement-Beauftragten von großer Bedeutung. Nach einigen Recherchen und Tests unterschiedlicher Software-Lösungen hat sich die Phoenix Contact-Gruppe dazu entschlossen, ein eigenes System aufzusetzen: Emalytics.
Das Management-System Emalytics verbindet die Gebäudetechnik mit Energiedatenerfassung und -management. In sämtlichen Fertigungsniederlassungen werden Daten in einem Emalytics Supervisor aufgenommen und in einer Visualisierung angezeigt. Ferner gibt es eine übergeordnete Visualisierung, um die Energie-Cockpits aller Standorte zu veranschaulichen. Über Zugriffsrechte lässt sich steuern, welcher Benutzer welche Daten einsehen darf. Der Energiemanagement-Beauftragte und die Geschäftsführung können sich die Energiedaten sämtlicher Fertigungssitze jederzeit darstellen lassen und als Grundlage für ihre Diskussionen nutzen. Mit Emalytics hat Phoenix Contact somit den Grundstein für eine Verbesserung der Energieeffizienz und folglich die Einsparung von CO2 gelegt.