Für Unternehmen, die ein ganzheitliches Energiemanagement aufbauen wollen, reicht es nicht aus, Messtechnik und Datenmanagement-Software zu installieren und zu vernetzen. Auch einige organisatorische Voraussetzungen müssen erfüllt sein, wie das Beispiel der Phoenix Contact-Gruppe zeigt.
Für das Energiemanagement an den deutschen Produktionsstandorten von Phoenix Contact nutzen alle Unternehmen der Gruppe ein Standardkonzept. Voraussetzungen dafür sind eine einheitliche Datenbasis und eine identische Vorgehensweise zur Aufrechterhaltung des Systems. Unerlässlich ist auch ein regelmäßiger Austausch zwischen den Standorten, um voneinander zu lernen und einen gemeinsamen Weg in die energetische Zukunft zu beschreiten.
Um das Energiemanagement-System zu realisieren, hat die Phoenix Contact-Gruppe eigens ein Energieteam geschaffen. Jede Fertigungsniederlassung wird darin von zwei Personen repräsentiert. Ein Mitarbeiter ist im Rahmen des integrierten Management-Systems tätig, während sich der andere mehr um die technischen Belange kümmert. Je nach Aufgabe steht somit immer ein Ansprechpartner zur Verfügung, der das nötige Know-how beisteuern kann. Das Energieteam wird von einem Energiemanagement-Beauftragten geführt, der den Gesamtüberblick über sämtliche Standorte hat. Das Team trifft sich viermal im Jahr mit allen Verantwortlichen. Im Zuge der Meetings werden aktuelle Themen besprochen und das Energiemanagement-System kontinuierlich verbessert. Die Gespräche sind in einen organisatorischen, technischen und Management-lastigen Bereich unterteilt.
Außer dem neu eingeführten Energiemanagement-System sind bei Phoenix Contact schon andere, parallele Lösungen zu den Themen Arbeitssicherheit sowie Qualitäts- und Umweltmanagement als Teil eines integrierten Management-Systems (IMS) installiert. Für jedes dieser Konzepte sind eine Dokumentenpflege und damit auch eine entsprechende Ablage nötig. Diese Datenbank ließ sich für das Energiemanagement verwenden. Der Vorteil der IMS-Datenbank besteht darin, dass jeder Standort sich bedienen und daher immer mit den aktuellen Dokumenten und Vorlagen arbeiten kann. Sämtliche für das Energiemanagement erforderlichen Dokumente wurden in Kooperation mit den Fertigungsniederlassungen erstellt und anschließend in der IMS-Datenbank für alle Interessenten zugänglich gemacht. Hierzu gehören unter anderem Arbeitsanweisungen, die die Aufrechterhaltung des Management-Systems erläutern, oder Arbeitsblätter zu verschiedenen Aufgaben, etwa dem Aktionsplan für Effizienzmaßnahmen, oder Listen zur Registrierung aller am jeweiligen Standort genutzten Zählereinrichtungen.