Somit liegt die komplette Ressourcenplanung ausschließlich im SAP-System. Es wurden keine weiteren Lizenzen benötigt und die vollständige Integration mit dem SAP-Instandhaltungsmodul einschließlich Werkzeugplanung und Wartung konnte genutzt werden, ohne redundante Stammdaten in einem externen Planungssystem zu halten.
Nach der Feinplanung werden die Produktionsaufträge an das MES übergeben und in den Arbeitsvorrat der jeweiligen Maschine eingestellt. Somit hat der Produktionsmitarbeiter frühzeitig eine Übersicht über die anstehenden Aufträge.
Im Pharma-Umfeld ist eine lückenlose Rückverfolgbarkeit von den verwendeten Rohstoffen bis hin zum Kunden Pflicht. Um dies über alle eingesetzten Materialien und Produkte gewährleisten zu können, übergibt SAP bereits bei der Rohstoff-Bestellung (zum Beispiel Kunststoffgranulate, Trockenmittel, Farben) sämtliche Teilenummern und Lieferanten-Daten an das MES. Trifft die Bestellung im Wareneingang ein, wird das Material in SAP verbucht, eine Chargennummer vergeben und das MES-System erhält die Information, ob eine Prüfpflicht besteht. Ist dies der Fall, generiert das MES automatisch den notwendigen Prüfauftrag, den der Qualitätsmitarbeiter abarbeitet. Eventuelle Mängel erfasst der Anwender im zentralen Maßnahmenmanagement.
Liegt nach der Wareneingangsprüfung ein positiver Verwendungsbescheid vor, wird das Material in SAP vom Status „Qualitätsprüfbestand“ auf „freier Bestand“ gebucht. Zudem vergibt das ERPSystem eine Lagereinheiten-Nummer. Mit ihr lässt sich jederzeit nachvollziehen, an welcher Stelle das Material lagert, bevor es in die Produktion gelangt. Damit sich nachvollziehen lässt, welcher Rohstoff für welche Produkte genutzt wurde, wird jede Warenbewegung an das MES gemeldet. Über das MES können somit automatisch die vom Kunden geforderten Nachweisdokumente generiert werden. Diese beinhalten Informationen zu Prüf-Ergebnissen sowie zu verwendeten Chargen über alle Fertigungsstufen. In der Fertigung angekommen, werden die Rohmaterialien in unterschiedlichen Produktionsstufen zu Verpackungs- und Schutzsystemen verarbeitet.
MDE über AS-Interface
Die Anbindung des kompletten Maschinenparks von rund 90 Maschinen an das MES ist über AS-Interface realisiert, da sich diese Kopplung kostengünstig an allen Spritzgussmaschinen und Montage-Automaten implementieren ließ. Neben der Zählung der produzierten Gut-Teile und eventuellem Ausschuss werden darüber auch die Maschinenstillstände (zum Beispiel Rüsten, Werkzeugdefekt) erfasst. Unbegründete Stillstände werden vom MES automatisch gesetzt. Zudem berechnet das BDE-System die aktuelle Ist-Zykluszeit jeder Maschine und vergleicht diese mit der im Arbeitsplan hinterlegten Soll-Zykluszeit. Diese Zeiten werden über das Terminal angezeigt. Somit haben die Produktionsmitarbeiter immer eine aktuelle Übersicht über die Maschinen- sowie Produktionsstände in ihrem Verantwortungsbereich. Insgesamt sind in der Produktion 30 Terminals verteilt, denen bis zu fünf Maschinen zugeordnet sind. sk
Nähere Informationen:
www.sanner.de
www.guardus.de