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Design-Packages – was steckt dahinter?

29. März 2018, 12:49 Uhr | Andreas Knoll
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Mit den Design-Packages in neue Märkte?

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SIL3-Dual-Controller-Board basierend auf Mesco-Design-Packages
© Mesco

Sie bedienen bisher ausschließlich die industrielle Automatisierung. Möchten Sie mit den Design-Packages auch in neue Märkte vordringen?

Auch wenn die Versuchung manchmal groß ist, neue Branchen zu adressieren, haben wir uns bewusst entschieden, in unserem angestammten Marktsegment der Industrieautomatisierung zu bleiben. Wir wollen unsere Kunden ganzheitlich unterstützen, von der Produktidee bis zur erfolgreichen Serieneinführung der Produkte. Hierzu bedarf es eines tiefen Verständnisses für die Produktgruppen am Markt und die verwendeten Technologien, aber auch für die Abläufe und Prozesse bei den Kunden und deren aktuelle Herausforderungen. Mit unseren derzeit 70 Mitarbeitern fühlen wir uns in der Automatisierung genau richtig aufgehoben.

Zurück zur Technik: Wie hat man sich die Integration der Design-Packages nun genau vorzustellen?

Man muss sich hier den gesamten Entwicklungsprozess vor Augen führen, der besonders bei Safety-Entwicklungen recht streng zu durchlaufen und oft als V-Modell abgebildet ist. Die meisten unserer Kunden unterteilen den linken Ast des V-Modells in vier bis fünf Phasen, typischerweise Lastenheft, Pflichtenheft mit Safety-Requirement-Specification, Architektur, Hardware-/Software-Design – und erst dann folgt die technische Umsetzung. Unsere Design-Packages umfassen für jede dieser Phasen sogenannte Fragmente, die der Kunde in der jeweiligen Phase integriert. Integration kann hier bedeuten, dass die Fragmente in das Requirements-Werkzeug oder bei der Implementierung in das EDA-Tool bzw. die IDE eingebunden werden. Weil wir selbst die gängigsten Tools einsetzen, können wir die Fragmente in verschiedenen Datenformaten zur Verfügung stellen.

Das hört sich gut an, ist aber wohl nicht ganz so trivial, wie es klingt. Nicht jedem Kunden dürfte es problemlos gelingen. Welchen Support bietet Mesco dazu an?

Mesco Design Packages sind zweifelsohne erklärungsbedürftige Produkte. Sehen Sie, unsere Unternehmensgruppe ist im Kern auf Dienstleistung ausgerichtet. Um das optimal leisten zu können, müssen wir den Kunden verstehen, um ihn gezielt beim Lösen seiner Probleme zu unterstützen. Dabei setzen wir auf langfristige Geschäftsbeziehungen. Der Support hört nicht beim Verkauf auf, sondern fängt dort erst richtig an.

Wir bieten zu den Design-Packages, abhängig vom Produkt, bis zu zwei Tage Entwicklungsunterstützung durch unser Produkt-Management und Applikationsingenieure an. Wie diese genau geleistet wird, legen wir individuell mit dem Kunden fest. Ob reine Schulung, Workshop oder gezielte Fragen bei der Integration – wir lassen dem Kunden die Wahl. Benötigt der Kunde darüber hinaus weitere Unterstützung, etwa im vielschichtigen Themengebiet der funktionalen Sicherheit, sei es in Beratung oder R&D, bei Mesco gibt es das alles aus einer Hand.

Welche zukünftigen Entwicklungen sehen Sie am Markt?

Die technischen Trends der letzten Jahre werden uns sicherlich auch weiter begleiten, die Themen OPC UA, TSN und Co. bleiben aktuell. Dazu kann ich Ihnen wohl nichts Neues sagen. Ich will lieber auf die nichttechnischen Entwicklungslinien eingehen. Viele Komponentenhersteller dürften nach wie vor alle Hände voll damit zu tun haben, sich zum Lösungsanbieter weiterzuentwickeln. Daher sind sie gezwungen, ihre Produktportfolios zu vervollständigen – sei es durch Zukäufe, Allianzen oder eben Eigenentwicklungen. Außerdem erfolgt eine immer feinere Abstufung innerhalb der Produktportfolios.

Der Markt wird zwar vermutlich weiterhin überdurchschnittlich wachsen; das Marktwachstum reicht aber nicht aus, um angesichts der skizzierten Trends die Wirtschaftlichkeit aufrechtzuerhalten. Weil sich die Entwicklungskosten auf zunehmend geringere Stückzahlen umlegen lassen, wird der Kostendruck hier sicherlich eine Konstante bleiben. Clevere Lösungen, die Produktivität der Entwicklungsabteilung zu erhöhen – sei es durch Simulation, Datendurchgängigkeit und eben auch Re-Use – werden Hochkonjunktur haben.

Noch eine letzte Frage zu Ihrer Person. Erzählen Sie uns bitte etwas zu Ihrem Werdegang!

Nach meinem Nachrichtentechnik-Studium war ich zunächst 13 Jahre in verschiedenen Funktionen bei Siemens in der Industrieautomatisierung tätig. Ich habe dort einen der klassischen Wege durchlaufen, vom Entwickler über Projektleiter zum Produktmanager in eine Management-Position. Rückblickend sehe ich, dass ich dort einen sehr umfassenden Blick auf das Komponentengeschäft in der Industrieautomatisierung gewonnen habe.

2013 bin ich zur Mesco-Gruppe gekommen und habe hier zunächst unser Beratungsgeschäft aufgebaut und die Grundlagen für unser Produktgeschäft gelegt, das nun von Mesco Systems umgesetzt wird.

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