Die Kopplung der Quellsysteme (PLS, LIMS, Batch-Steuerung) erfolgt über Schnittstellen, die meist von den Systemlieferanten mitgeliefert werden und nach Möglichkeit auf bewährte Technologien (OPC, ODBC, XML) aufsetzen.
Um von dieser PIMS-Infrastruktur die nächsten Schritte in Richtung MES-Bus zu realisieren, werden derzeit verschiedene Entwicklungsaspekte verfolgt: Ein wesentlicher besteht in der Auswahl und Einführung einer zusätzlichen Systemschicht (Kontext-System), die es erlaubt, die Daten der PIMS-Infrastruktur auch in anderen Kontexten (Modellen) darzustellen. Die Kernanforderungen dieser Systemschicht sind:
![]() | Dr.-Ing. Ansgar Münnemann leitet das Fachgebiet MES Infrastruktur und Applikationen im Fachzentrum Automatisierungstechnik bei BASF, Ludwigshafen. |
In dem in Bild 1 dargestellten Beispiel wird der Kontext durch das Anlagenfließbild definiert, das sowohl applikationsseitig als auch auf Seiten der Datenquelle (PLS und PIMS) bekannt sein muss. Neben dem Anlagen-Kontext sind weitere Informationsmodelle denkbar, die für Applikationen der Betriebsleitebene relevant sind: Prozess-, Materialfluss- oder Auftrags-Kontext. Als Datenquellen fungieren neben dem PLS eventuell die Rezeptursteuerung, das Feinplanungswerkzeug, Logistik-Informationssysteme und das ERP-System.
Die verschiedenen Informationsmodelle repräsentieren die unterschiedlichen Sichtweisen auf einen Prozess und die beteiligten Ressourcen. Das heißt, ein Datum/ Messwert kann durchaus in verschiedenen Informationsmodellen Verwendung finden.
Daher ist auch die Relation zwischen den Informationsmodellen eine relevante Information, die von den Applikationen genutzt werden kann, um den Bezug zwischen den einzelnen Informations-Sichten nachzuvollziehen. Beispielsweise ist es für eine Batch-Analyse wichtig, welches Rezept in dem Zeitbereich auf dem Reaktor lief, währenddessen der zugehörige Temperaturregler ein Schwingungsverhalten aufwies.