Der Fürther Embedded-Entwicklungsdienstleister Solectrix präsentiert auf der Messe Vision ein umfassendes Entwicklungspaket für die Embedded-Bildverarbeitung. Das System lässt sich leicht an die Anforderungen unterschiedlicher Imaging-Projekte anpassen.
Bei dem »SXIVE« (Solectrix Image Video Engine) genannten Rapid Imaging Prototyping System handelt es sich um eine Halide-basierte Software für einen maßgeschneiderten Hochleistungs-ISP (Image Signal Processor). Das modulare System ist leicht auf die Bedürfnisse jedes Imaging-Projekts vorzubereiten. Ob als Komplettsystem in Form zweier Bundles, als Paket aus Software, Framegrabber-Platine und/oder Grafikkarte oder als reine Software-Anwendung, die in ein bestehendes Kundensystem integriert wird – SXIVE bietet hohe Flexibilität. Dadurch lassen sich in der Prototypen-Phase problemlos verschiedene Sensoren, Sensor-Formate und -Konfigurationen testen und miteinander vergleichen oder verschiedene Algorithmen evaluieren. Zudem wird so der Austausch von Hardware-Komponenten oder die Implementierung neuer Anforderungen im weiteren Verlauf des Projekts möglich, ohne die Entwicklungsumgebung wechseln zu müssen.
Das erste Element eines SXIVE-Systems ist ein Framegrabber wie etwa der Solectrix-eigene »proFrame 3.0«. Dadurch lässt sich eine große Bandbreite an Bildquellen mit Schnittstellen wie GMSL2/3 oder PFD-Link III und IV einsetzen. Ähnlich flexibel gestaltet sich SXIVE beim zweiten Element, der Grafikbeschleunigung, durch die das System echtzeitfähig wird. Unterstützt werden hierbei RTX-GPUs, die Jetson-KI-Plattform, das TensorRT-SDK sowie die CUDA-Programmierschnittstelle von Nvidia, aber auch Anwendungen auf FPGA-Basis.
Das dritte und laut Solectrix entscheidende Element ist der SXIVE-Soft-ISP, der neben der Anbindung des Sensors oder anderer Bildquellen Funktionen wie Konfiguration, Multistream-Ausgabe, GUI und API-Anbindung übernimmt. Er kann je nach Umgebung komplett auf Software-Basis oder mit Hardware-Beschleunigung laufen und bleibt eine Konstante innerhalb des Systems, selbst wenn sich die eingesetzten Bildquellen oder Beschleunigungstechniken im Laufe des Projekts ändern sollten. Der SXIVE-Soft-ISP ermöglicht eine flexible Algorithmenwahl, um die Bildverarbeitungs-Pipeline exakt an das jeweilige Projekt anzupassen, wobei auch kundenspezifische Algorithmen eingebunden werden können.
Das letzte Element des Systems sind spezielle SXIVE-Apps und Plugins. Sie ermöglichen je nach Bedarf eine vielfältige Verarbeitung der Bilddaten, etwa Visualisierung, Aufzeichnung, Streaming, Video Analytics, Vorverarbeitung für KI-Systeme oder kundenspezifische Prototyping-Anwendungen.
Für einen besonders schnellen Start in die Entwicklung bietet Solectrix zwei SXIVE-Bundles an – vorkonfigurierte und getestete Plug-and-Play-Systeme. Beide Modellvarianten stellen eine Linux-Entwicklungsumgebung mit der SXIVE-Soft-ISP bereit. Die kleinere Modellvariante – das SXIVE-Bundle LT – beruht auf dem platzsparenden Jetson AGX Xavier Developer Kit von Nvidia und ist speziell für Prototypen geeignet, für die der verfügbare Platz innerhalb eines Systems sehr begrenzt ist. Die größere Modellvariante – das SXIVE-Bundle-HP – baut auf einem High Performance Computer mit einem Core-i7-11700-Prozessor von Intel auf, der mit Nvidias High-End-Grafikkarte GeForce RTX 3060 Ti ausgestattet ist, die bis zu 10.000 CUDA-Cores für KI-Computing unterstützt.
Die hohe Flexibilität des SXIVE-Ansatzes macht das System aber auch auf ganz anderer Hardware nutzbar, zu sehen bei einem Demo-Aufbau mit dem SXoM MS2-ZU, einem SMARC-Modul auf Basis des MPSoC »Zynq UltraScale+ ZU4CG« von Xilinx, und dem SXoM CBS2 ISP, einer auf Bildverarbeitung zugeschnittenen Trägerplatine – beides hauseigene Produkte von Solectrix.
Zu begutachten ist SXIVE auf der Vision am Gemeinschaftsstand von SpectroNet (Halle 10, Stand C16)