Ungeachtet gewisser Hemmnisse bei der Umsetzung bleibt der technische Fortschritt natürlich auch in Sachen energieeffiziente Automatisierung nicht stehen. Mit welchen Entwicklungen ist hier in absehbarer Zeit zu rechnen? »Neben einer stetigen Verbesserung der Energieeffizienz von Antrieben sehen wir weitere Themen, die betrachtet werden müssen«, formuliert Engelbert Lang. »Anlagen nur dann am Netz zu haben, wenn sie tatsächlich benötigt werden, stellt eine Herausforderung für die nächste Zeit dar. Standards wie das Energiespar-Profil Profienergy und intelligente Abschaltkonzepte helfen dabei, Verbraucher auch für kurze Zeit - etwa in Pausen - vom Netz zu nehmen und somit den Standby-Verbrauch zu reduzieren. Dank Profienergy lassen sich auch Energiedaten standardisiert austauschen.« Es gelte, den Standard noch weiter zu verbreiten, so dass durchgängig mit allen Teilnehmern kommuniziert werden könne.
Als »Schlagwörter, die uns in nächster Zukunft weiter begleiten werden«, nennt Engelbert Lang Smart Grid oder auch Demand Response: »Ein dabei verfolgtes Ziel ist, dass Großverbraucher geplant zu- oder abgeschaltet werden können, sofern im Netz Energieknappheit oder ein Energieüberschuss herrscht«, führt er aus. »Dies kann für das jeweilige Unternehmen sehr lukrativ sein. Die Teilnahme an dem Modell setzt jedoch intelligente Lösungen voraus, die bei der Planung und Abwicklung solcher Geschäfte helfen.«
Konrad Steinmetz erwartet für die nähere Zukunft »vor allem netzfähige Sensoren, Schnittstellen in Antriebssystemen und eine vereinfachte automatisierte Datenerfassung«. Es werde künftig wohl »vermehrt frequenzgesteuerte Antriebssysteme mit automatischer Energiedatenerfassung geben«. Außerdem kämen »zunehmend Steuerungssysteme zum Einsatz, die entsprechende Energiedaten automatisch mitliefern können«.
Aus Sicht von Tobias Sedlmeier geht es heute wie auch morgen in den Unternehmen darum, die Energienutzung in ihrer Gesamtheit zu erfassen: »Unternehmen stehen dabei vor der Herausforderung, maximale Transparenz zu schaffen«, sagt er. »Das heißt, sie müssen alle im Unternehmen anfallenden Energiedaten erfassen, diese auswerten und allen beteiligten Parteien - unter anderem Produktionsverantwortlichen, Facility Managern und der Unternehmensleitung - die für sie relevanten Informationen optimal aufbereitet zur Verfügung stellen.«