Smart City Frankfurt am Main

Straßenleuchten helfen beim Telefonieren und wässern Bäume

15. Mai 2023, 9:55 Uhr | Kathrin Veigel
Die Technik für die smarte Gießkanne ist in einem Stadtmöbel-Ensemble aus Holz untergebracht.
© Mainova

In der Mainmetropole Frankfurt werden Straßenleuchten zu 5G-Standorten umgebaut, um das 5G-Mobilfunknetz zu verdichten. Gleichzeitig werden sie durch die Integration eines Bewässerungssystems inklusive externem Wassertank zu smarten digitalen Gießkannen für umliegende Bäume.

In einem Pilotprojekt setzen die Unternehmen 5G-Synergiewerk, O2 Telefónica und Mainova, ein Energieversorger und Anbieter für smarte Energielösungen, ein cleveres Smart-City-Konzept um. Ziel ist es, die vorhandene städtische Infrastruktur möglichst effizient zu nutzen, mit digitalen Lösungen für ein besseres Mobilfunknetz und eine intelligente Bewässerung zu erweitern und damit die Lebensqualität für Stadtbewohner zu erhöhen. 

Gerade in einer Stadt wie Frankfurt am Main mit hohen Häusern und engen Straßenschluchten kann das vorhandene Mobilfunknetz mit seinen Dachstandorten durch die Ergänzung von 5G-Straßenleuchten auch in Bodennähe gut verdichtet werden. Als Teil jeder städtischen Infrastruktur sind Straßenleuchten weit verbreitet. Daher beschlossen die Projektpartner, mit einem neuen Ansatz den Ausbau des 5G-Netzes zu beschleunigen. 

Im Jahr 2021 errichteten die Projektpartner in der Hessenmetropole die erste 5G-Straßenleuchte in dem Bundesland. Das Projekt verlief erfolgreich, sodass die Unternehmen im nächsten Schritt weiteren Mehrwert für die Stadt schaffen wollen.

Kombi von Straßenleuchte, Mobilfunkmast und Bewässerungssystem

Die Beteiligten tauschten zunächst eine herkömmliche Straßenleuchte gegen einen speziellen Smart Pole aus; O2 Telefónica installierte die energieeffiziente 4G/5G-Mobilfunktechnik. Der Technikschrank wird dabei in einem Stadtmöbel-Ensemble aus Holz untergebracht. Dieses ist als Sitzbank gestaltet, sodass es sich nahtlos in das Stadtbild einfügen und von Passanten nutzen lässt. 

Zugleich beinhaltet die Bank einen Wasservorratsbehälter für umliegende Stadtbäume. Sensoren im Boden messen den Feuchtigkeitszustand, verbinden diese Information mit der Wetterprognose und veranlassen über eine Datenverbindung, dass die umliegenden Bäume automatisch bewässert werden. 

Jetzt startet der weitere Ausbau: Neun Straßenleuchten werden in der Frankfurter Innenstadt errichtet. Hierfür kommen standardisierte Smart-Pole-Lichtmasten zum Einsatz.

Verbesserung des 5G-Netzes durch zusätzliche Funkzellen

Der Mobilfunk-Standort von O2 Telefónica funkt über mehrere Frequenzbänder. Er bietet 5G mit hoher Bandbreite im 3,6-GHz-Bereich sowie LTE (4G) auf 1.800 MHz und 2.100 MHz. Damit ergänzt die kleine Funkzelle (Small Cell) das bestehende O2-Mobilfunknetz in Frankfurt am Main um zusätzliche Bandbreiten.

Dies ist insbesondere im Hinblick auf die steigende Datennutzung von O2-Kundien sowie künftige digitale Anwendungen hilfreich. Dazu zählen etwa die Nutzung des Metaverse, das vernetzte Fahren oder autonome Logistik. Zudem fügt sich die 5G-Straßenleuchte mit ihrer Lichtverteilung harmonisch ins Stadtbild ein. 


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