Die Consulting-Firma Poyry Management Consulting and Cambridge Econometrics hat errechnet, dass die Schiefergas-Produktion in Europa von 2020 bis 2050 zwischen 1,7 und 3,8 Billionen Euro erwirtschaften und bis zu 1 Million Arbeitsplätze schaffen könnte.
»Europa ist immer noch in einer Periode präkärer wirtschaftlicher und sozialer Erholung. Die neue Studie zeigt, dass die Schiefergas-Produktion erhebliche ökonomische Vorteile bringen könnte«, sagt Roland Festor, Direktor der Abteilung für Europaangelegenheiten der International Oil and Gas Producers Association, die die Studie in Auftrag gegeben hat.
»Während die Schiefergas-Produktion in den USA wahrscheinlich kein Game-Changer ist, könnte die Schiefergas-Entwicklung in Europa voll von den bisher gemachten Erfahrungen profitieren. Wir können es uns nicht leisten, eine solche Gelegenheit ungenutzt verstreichen zu lassen,« erklärte Festor weiter ,»jeder geförderte Kubikmeter Schiefergas bedeutet einen Kubikmeter weniger importiertes Gas. Das würde sich in mehr Arbeitsplätzen, verfügbaren Einkommen, besserer Versorgungssicherheit und letztlich mehr Wohlstand niederschlagen.«
Die Studie modellierte die Auswirkungen heimischer Schiefergas-Produktion auf die Volkswirtschaften der EU28-Länder in drei verschiedenen Szenarien mit unterschiedlichen Produktions-Leveln. Laut Studie könnte die Schiefergasproduktion bis 2035 zwischen 400.000 und 800.000 und bis 2050 zwischen 600.000 und 1 Million Arbeitsplätze schaffen, davon viele in den wirtschaftlichen Krisenstaaten. Das heimische Schiefergas könnte die Gasimport-Abhängigkeit 2035 von 89 Prozent auf zwischen 62 und 78 Prozent reduzieren, so die Studie.
Nicht berechnet wurden in der Studie die Auswirkungen der Schiefergas-Förderung (Fracking) auf die deutsche Bierkultur. Um die Bierqualität zu erhalten, fordert der deutsche Brauer-Bund e.V. in Deutschland ein Verbot von Fracking.