Im Auftrag und mit Förderung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) erforscht das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES aus Kassel die Windcharakteristika im bewaldeten Mittelgebirge und den Einsatz neuartiger laserbasierter Fernmesstechnik (LiDAR, englisch Light Detection and Ranging,) für die Windenergienutzung. Dafür hat das Fraunhofer IWES im Rahmen des BMU-Forschungsprojektes »Windenergienutzung im Binnenland« einen 200 m hohen Messmast am Rödeser Berg nahe Wolfhagen-Nothfelden errichtet. Dieser nordhessische Standort ist aufgrund der Geländestruktur und des in Hauptwindrichtung vorgelagerten Waldes sehr gut für die Untersuchung der Windcharakteristika im bewaldeten Mittelgebirge geeignet.
Aus Sicht des Projektleiters, Dr. Bernhard Lange, liefern die Messungen mit dem neuen Messmasten wichtige Beiträge zur Umsetzung der Energiewende. »Die Erforschung der Windcharakteristika über bewaldetem Mittelgebirge führt bei Windparkentwicklern, Windgutachtern und Anlagenherstellern zu einer verbesserten Planung von Windparks und zur Optimierung von Anlagendesigns. Die Erforschung von LiDAR Windmessungen lässt sich in der Industrie für die Messung der Windgeschwindigkeit in großen Höhen und entlang des gesamten Rotordurchmessers für die genauere Abschätzung der zu erwartenden Anlagenerträge anwenden.«
Bereits seit November 2010 befindet sich ein LiDAR-Messgerät am Standort des Messmastes, das kontinuierlich Windmessdaten zwischen 40 und 200 m Höhe aufzeichnet. Dieses Gerät kann die Windgeschwindigkeit in großen Höhen vom Boden aus messen. Um aussagefähige Messergebnisse zu erzielen, werden die Messdaten durch den Vergleich der Messmast-Daten korrigiert. Ziel der Forscher ist es, mit Hilfe des Wolfhager Mastes neue Methoden zur Bestimmung der Windbedingungen an Binnenlandstandorten mit Windmessungen zu entwickeln, die sich dann in ganz Deutschland und darüber hinaus anwenden lassen.