Durch den Einbau einer Wärmerückgewinnung für ihre Druckluftkompressoren konnten die Südbadischen Gummiwerke (SBG) ihren Brennstoffverbrauch um 35 Prozent senken. Die Investitionen von 10.500 Euro sparen jedes Jahr Brennstoff für 12.000 Euro ein.
Industrie- und Gewerbeunternehmen arbeiten häufig mit Druckluftanlagen zum Betrieb von Werkzeugen, zur Reinigung oder andern Zwecken. Ein häufig übersehenes Einsparpotential bieten die hohen Energieverbräuche der Druckluftkompressoren, denn diese produzieren nicht nur Druckluft, wie Dr. Volker Kienzlen von der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg erklärt: »Rund 70 % der eingesetzten elektrischen Antriebsenergie wird im Verdichter in Wärme umgewandelt, die auf einem Temperaturniveau von bis zu 80 °C auskoppelbar ist.« Dr. Kienzlen weiter: »Der Einsatz der Abwärme aus den Kompressoren kann den Wärmebedarf des Heizkessels spürbar senken.«
Die Südbadischen Gummiwerke (SBG) sind mit großem Erfolg diesen Weg gegangen. Sie installierten 2011 einen externen Wärmetauscher am Ölkreislauf des Kompressors, der die vom Druckluftkompressor erzeugte Wärme zurückgewinnt. Vom insgesamt nutzbaren Wärmepotential hat der Wärmetauscher 84 Prozent genutzt, insgesamt über 180.000 kWh/a. Eine zusätzlich modernisierte Wärmeverteilung und –regelung steigerte die Effizienz zusätzlich um 10 Prozent. Der Energieverbrauch der SBG reduzierte sich von 570.000 kWh/a 370.000 kWh/a.
Die SBG spart jetzt bereits im zweiten Jahr Geld mit der Wärmerückgewinnung, denn den Gesamtinvestitionen von 10.500 Euro stehen eingesparte Energiekosten von 12.000 Euro im Jahr gegenüber. Bei einer angenommenen Lebensdauer der Wärmerückgewinnungsanlage von 20 Jahren und konstanten Energiekosten spart die Anlage das Zweiundzwanzigfache ihrer Kosten an Energie.