Das jetzt erschienene Fachbuch »Geothermie – Energie aus dem Innern der Erde« des Informationsdiensts BINE führt kompakt in die geologischen Grundlagen ein, stellt ausführlich hydro- und petrothermale Systeme vor und diskutiert die weiteren Forschungsziele.
Die natürliche Wärme aus einer Tiefe zwischen 400 und 4000 m lässt sich in Wärmenetze einspeisen oder in speziellen Kraftwerken zur Stromerzeugung nutzen. Zudem ist die Energiequelle CO2-frei und steht unabhängig von Jahres- und Tageszeiten zur Verfügung.
Die tiefe Geothermie nutzt entweder natürliche Warmwasservorkommen, also hydrothermale Anlagen, oder die im Gestein gespeicherte Wärme, sogenannte petrothermale Systeme. Beiden lassen sich ab ca. 60 °C zur Wärmeversorgung und ab ca. 100 °C zur Stromerzeugung einsetzen. 2011 waren in Deutschland 17 größere Geothermie-Anlagen in Betrieb, darunter fünf Kraftwerke.
Das neue BINE-Fachbuch richtet sich besonders an Planer und Studierende. Schwerpunktthemen sind das Fündigkeitsrisiko, die Bohr- und Erschließungstechnologien und die Umweltbilanz. Auch dem Risiko seismischer Ereignisse durch die Erschließung und den Betrieb geothermischer Anlagen, das von der Öffentlichkeit sehr aufmerksam wahrgenommenen wird, ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Der Textabschnitt beleuchtet die geologischen Ursachen und technologischen Vermeidungsstrategien.
Autoren des BINE-Fachbuchs sind Werner Bußmann, langjähriger Geschäftsführer der Geothermischen Vereinigung und weitere renommierte Experten aus der Geothermieforschung: Das Buch enthält u. a. Beiträge von Ernst Huenges, Reinhard Jung, Frank Kabus, Martin Kaltschmitt, Oliver Kohlsch, Horst Rüter, Ali Saadat und Helmut Tenzer. Alle Autoren können auf langjährige Erfahrungen in der Geothermieforschung und -entwicklung zurückblicken und haben zum Thema Geothermie eine Vielzahl von Veröffentlichungen erstellt und zahlreiche Vorträge gehalten.