Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) will Gebäudesanierung

vbw sieht große Energiesparpotentiale im Gebäudesektor, aber wenig Potential bei der Industrie

6. August 2013, 14:10 Uhr | Hagen Lang
Der vbw möchte die energetische Gebäudesanierung in den Mittelpunkt der Energiesparpolitik rücken
© vbw

Im Gegensatz zum Energieeinsparungspotential im Gebäudesektor hält die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) die Potentiale im Industriesektor für begrenzt. Nötig sei ein Anreizsystem für sanierungswillige Haus- und Wohnungseigentümer.

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vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt erklärt: »Die große Bedeutung der Gebäudesanierung für die Energiewende wird nach wie vor unterschätzt. 40 Prozent des Primärenergieverbrauchs entfallen auf den Gebäudesektor. Hier lässt sich durch Sanierungsmaßnahmen wie den Einsatz moderner Heiz- und Klimatechnik oder Dämmstoffe sehr viel Energie einsparen. Um diese enormen Potenziale zu heben, brauchen Eigentümer von Bestandsbauten Planungs- und Investitionssicherheit sowie einfache und transparente Anreize. Die vbw fordert schon seit langem die steuerliche Abschreibbarkeit von Sanierungsausgaben über zehn Jahre. Sie kann maßgeblich dazu beitragen, den Investitionsstau, der sich in Zeiten politischer Tatenlosigkeit gebildet hat, endlich zu lösen.«

 Gleichzeitig warnt Brossardt vor überzogenen Forderungen an die Unternehmen:»In den letzten 20 Jahren verringerte sich die Energieintensität der deutschen Industrie um 35 Prozent. Die Energieeffizienz erhöhte sich pro Jahr im Schnitt um drei Prozent. Eine vbw Studie hat gezeigt, dass die verbleibenden Potenziale von Branche zu Branche und auch von Betrieb zu Betrieb stark variieren. Die Möglichkeiten, die Energieeffizienz zu steigern, sind nicht nur abhängig von der Fertigungstiefe und dem Anteil nicht optimierbarer physikalischer Prozesse, sondern auch von den bereits erzielten Einsparungen.«

Um die Industrie zu unterstützen investieren die bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm jährlich über eine Million Euro. Die fließen unter anderem in einen »QuickCheck Energiemanagement.« Im Rahmen dieses Services können Unternehmen ihre betriebswirtschaftlichen und technischen Potenziale durchanalysieren und Handlungsprioritäten für ein effizientes Energiemanagement ableiten. Fördermittel-Beratung sowie Energiemonitoring für Produktionsanlagen und ein System zur Erfassung von Energie-Performance-Indikatoren durch das Kompetenzzentrum Mittelstand GmbH runden das Angebot ab.


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