Die Investitionskosten nehmen degressiv mit der Größe der Anlage zu. »Das heißt, kleinere Systeme sind bezogen auf einen Kubikmeter Fermentervolumen oder ein kW zur Verfügung gestellter Leistung teurer als große«, sagt Lipp. Um dies auszugleichen, ist der Anlagenbauer gefragt. Lipp hat hier ein angepasstes System entwickelt. »In ausschließlich mit Gülle betriebenen Anlagen ist die Eigenerwärmung des Substrates gering. Bei Fermentertypen mit großem Durchmesser und niedriger Höhe entstehen im Winter oft Probleme, die Temperatur von 40 °C zu halten, die für einen effektiven Betrieb notwendig ist«, erklärt Lipp. Deshalb sind die Behälter sehr schlank konstruiert - das heißt, das Verhältnis zwischen Durchmesser und Höhe ist so optimiert, dass der Oberflächendurchmesser so gering wie möglich ist. Denn je niedriger der Durchmesser ist, desto weniger Wärme kann über die Oberfläche des Substrates entweichen. »Bei zylindrischen Behältern ist bei vorgegebenem Volumen die Oberfläche des Behälters so klein wie möglich, wenn Durchmesser und Höhe ein Verhältnis von 1:1 haben«, sagt Lipp. So wird ein drastischer Temperaturabfall vermindert. Zudem wird die Fläche, über die Wärme verloren gehen kann, möglichst gering gehalten.
Neben geringeren Wärmeverlusten ist bei einer minimierten Oberfläche auch der Materialverbrauch geringer. Beispielsweise sollte eine 75 kW-Anlage bei einer Substratmenge von 9800 m3/a Rindergülle mit 8,5 Prozent Trockensubstanzgehalt über einen 1200 m3 fassenden Fermenter mit einer Füllhöhe von 10,7 und einem Durchmesser von 12 m verfügen. Nur mit einem perfekt ausgerichteten Verhältnis zwischen Höhe und Durchmesser ist es möglich, letzteren so klein wie möglich zu halten und damit das Maximum aus einer Kleinbiogasanlage herauszuholen.
Momentan sind die staatlichen Förderungen ein Grund für viele Landwirte, in erneuerbare Energien und damit die Zukunft zu investieren. Dabei werden die Rahmenbedingungen, wie der 80-prozentige Gülleanteil oder die Leistungsobergrenze von 75 kW, vorgegeben. Sollten sich diese Bedingungen zukünftig ändern, erlaubt das wandelbare System von Lipp jederzeit eine Anpassung. »Unsere Biogasanlagen sind flexibel. Wenn sich Vorgaben, wie zum Beispiel die Substratzusammensetzung, ändern, lassen sich die Anlagen anpassen. Das haben die langjährigen Erfahrungen gezeigt«, sagt Lipp.