Wenn die Bauarbeiten im jetzigen Stil vorangehen, kann der Trianel Offshore-Windpark Borkum wie geplant Ende 2013 in Betrieb gehen. Das 1,6 Milliarden € Projekt soll mit seiner Gesamtleistung von 200 Megawatt einmal 200.000 Haushalte mit Windstrom versorgen.
45 Kilometer nördlich der Insel Borkum, mitten in der Nordsee, herrscht derzeit Hochbetrieb. Hier entsteht Deutschlands erster »kommunaler« Windpark, gebaut von einer Tochter des Energieversorgers Trianel GmbH, der einst als Bündnis von Stadtwerken gegründet wurde, um gemeinsam die Energiebeschaffung zu organisieren. 33 Stadtwerke und kommunale Energieversorger aus Deutschland, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz sind mit am Windpark Borken beteiligt.
Am Wochenende erfolgte mit der Montage des Rotorsterns die Fertigstellung der ersten von insgesamt 40 Windkraftanlagen, zwei weitere Anlagen des Typs AREVA-M5000 sollen diese Woche errichtet werden. Klaus Horstick, Geschäftsführer der Trianel Windkraftwerk Borkum GmbH & Co. KG sagt: »Wir nähern uns jetzt Schritt für Schritt der Zielgeraden. Wenn alles nach Plan läuft, werden wir im Herbst mit den bis dahin errichteten Anlagen den ersten Strom einspeisen und noch vor dem Jahreswechsel den kommerziellen Betrieb aufnehmen«.
Der Transport der Windkraftanlagen erfolgte auf dem Spezialschiff des englischen Unternehmens MPI, das mit 140 Metern breit genug ist, um die Komponenten, drei Turmsegmente, Gondel und Rotorstern, von je drei kompletten Windkraftanlagen auf einmal zu transportieren. Die Vorinstallationsarbeiten für die 148 Meter hohe AREVA Windkraftanlage hatten bereits in der vergangenen Woche begonnen.
Michael Munder-Oschimek, Geschäftsführer AREVA Wind erklärt: » Dank der Offshore-Erfahrung der AREVA Wind Mitarbeiter sowie der hohen Sicherheitsstandards bei den Installationsarbeiten unter den rauen Nordseebedingungen konnte die Errichtung der ersten für den Offshore-Einsatz entwickelten AREVA M5000 im Trianel Windpark Borkum ohne Zwischenfälle durchgeführt werden. Wir sind stolz, zu dem Erfolg des Trianel Windparks beitragen zu können.«
Wenn die 40 Anlagen im Herbst installiert sind, wird die Fertigstellung der Netzanbindung DolWin1 durch den Netzbetreiber TenneT erfolgen. Die dafür benötigte Offshore-Konverter-Plattform DolWin alpha soll in den Sommermonaten errichtet werden. Klaus Horstick erklärt: »Wenn der Netzanschluss realisiert ist, müssen die Anlagen nicht mehr über Dieselgeneratoren mit Strom versorgt werden und wir können mit dem Windpark den Probetrieb aufnehmen.«
Die am Windpark beteiligten Stadtwerke und Trianel nehmen wegen einer insgesamt einjährigen Verspätung der Netzanbindung TenneT in Haftung. TenneT entschädigt 90 Prozent der entgangenen Einspeisevergütung. Für Trianel Windpark Borken macht diese einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag aus, so die Trianel GmbH.