VDI-Studie »Technologiestandort 2020«

Technologiestandort Deutschland bleibt top

25. Mai 2011, 13:13 Uhr | Iris Stroh
© VDI / Thomas Ernsting

Der VDI kommt in seiner Studie »Technologiestandort 2020« zu dem Ergebnis, dass Deutschland auch in Zukunft ein weltweit führender Technologie- und Innovationsstandort bleiben kann, vorausgesetzt, dass die zukünftigen politischen Entscheidungen auf technologischen Lösungen aufbauen.

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In der Studie ist aufgeführt, in welchen Branchen Deutschland führend ist. Dazu zählen beispielsweise die erneuerbaren Energien. Diese Branche soll bis 2020 über 200 Mrd. Euro in Deutschland investieren.

»Der VDI wirbt für eine Energiepolitik, die Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit angemessen berücksichtigt. Erforderliche Investitionen werden auch Energie langfristig verteuern. Daher müssen Ingenieure intensiv an Systemen arbeiten, die den Energieverbrauch senken«, betont VDI-Präsident Prof. Bruno O. Braun. Aber aus der Sicht des VDIs hat Deutschland auch das Potenzial, zum Leitmarkt für Ressourceneffizienz zu werden. Denn als rohstoffarmes Land gehört der sorgfältige Umgang mit den Ressourcen zu „Deutschlands industriellen Kerntugenden“. Und die könnten angesichts steigender Energie- und Rohstoffpreise gute Perspektiven für deutsche Technologien eröffnen.

Aber auch traditionelle Schlüsselindustrien wie die Automobilbranche haben laut VDI in Deutschland eine Zukunft. Gerade hier stehen gewaltige Herausforderungen bevor, um Ressourcenverbrauch und Emissionen zu mindern. »Neben dem Elektroauto müssen wir alle technologischen Optionen weiterverfolgen«, so Braun, »etwa die Entwicklung von Wasserstoff- und Brennstoffzellen.« Genauso wichtig und viel versprechend ist der Einsatz von neuen und optimierten Werkstoffen, um das Fahrzeuggewicht zu senken.

Technologisch sieht der VDI Deutschland also für die Zukunft gut gerüstet, Probleme bereiten nur die streitbaren Mitbürger. Viele Bürger wären gegenüber technologischen Neuerungen und Entwicklungen skeptisch, dies gelte es abzubauen. »Das Werben um Vertrauen in die Technik ist eine der größten Herausforderungen, vor der der Technologiestandort Deutschland in den nächsten Jahren steht«, glaubt VDI-Direktor Dr. Willi Fuchs.

Um hier weiter zu kommen, wäre das Verständnis der Gesellschaft für Technik enorm wichtig. Daher muss aus VDI-Sicht eine umfassende und bundeseinheitliche Bildungsstrategie entwickelt werden. Wobei hier zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden könnten, denn die Bildungsstrategie könnte sich auch positiv auf den ewig beschrieenen Fachkräftemangel auswirken. Und die VDI-Zahlen sind wieder einmal alarmierend: Aktuell fehlen in Deutschland fast 70.000 Ingenieure – ein Mangel, der sich noch dramatisch verstärken wird, wenn ab 2020 erstmalig die Ingenieure der geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand gehen.

 


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