Internationaler Wettbewerb der Hochschule ETS in Montreal

Strom erzeugen durch Sitzen bleiben

18. Juni 2012, 10:35 Uhr | Carola Tesche

Im internationalen Wettbewerb »24 Stunden Innovation« der Hochschule ETS in Montreal (Kanada) gewann das französische Team K'ISEN Cool der Ingenieurhochschule ISEN mit seinem Projekt »Using Human energy retrofitting« den zweiten Preis.

Diesen Artikel anhören

Das Projekt zielt darauf ab, die Energie des Körpers zur Stromerzeugung zurückzugewinnen. Obwohl es verschiedene Möglichkeiten gibt wie zum Beispiel atmen, laufen…, hat sich das Team für den Wettbewerb auf das Sitzen auf einem Stuhl konzentriert.

Die Wärme des Körpers wird über einen Stoff aus Nanoröhren aufgenommen. Dieser Stoff - Power Felt – befindet sich zwischen dem Körper und dem Aluminium, um so einen Temperaturunterschied und damit eine Potenzialdifferenz zu schaffen (Seebeck-Effekt).

Der Druck des Körpers wird über piezoelektrische Sensoren aufgefangen, die sich unter dem Sitz befinden. Ein Mensch von 70 kg erzeugt einen Druck von 700 Newton; 20 Prozent dieser mechanischen Energie lässt sich in Strom umwandeln.

Das Projekt ist bei Einzelpersonen nicht besonders rentabel, aber an kollektiven Orten wie Bussen, Zügen und besonders in Auditorien wie etwa Kino und Theater wäre das Potential erheblich.

Das Team der ISEN geht davon aus, dass 100 Studenten in einem Hörsaal mit diesen Stühlen 380 W produzieren könnten, d. h. genug Strom zur Beleuchtung des Saals und das allein durchs Sitzen. Der Preis für einen ergonomischen Stuhl liegt bei ca. 270 Euro.


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Energietechnik