Sinkende Fördersätze für neue Solarstrom-Anlagen

Starke Nachfrage reduziert Solarstromförderung um rund 30 Prozent in 2012

11. Januar 2012, 15:50 Uhr | Carola Tesche
Solarstrom trägt wesentlichen zur Energiewende bei.
© BSW Solar

Im vergangenen Jahr sorgte die starke Nachfrage nach Solarstrom-Anlagen schneller als erwartet für sinkende Fördersätze. So wird die Einspeisevergütung in diesem Jahr um 27,7 Prozent reduziert.

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Das ergibt sich aus der im Sommer vergangenen Jahres verabschiedeten Novelle des EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetzes).

Konkret wird die Solarförderung 2012 in zwei Schritten gekürzt: um 15 Prozent zum 1. Januar 2012 und voraussichtlich um weitere 15 Prozent zum 1.7.2012. Insgesamt reduziert sich die Förderung 2012 doppelt so stark wie 2011.

Mit Vergütungszahlungen zwischen 17,94 Cent und 24,43 Cent pro kWh erreicht die Förderhöhe für neue Solarstrom-Anlagen in allen Klassen das Preisniveau privater Stromtarife in Deutschland. Zum 1. Juli sinken die Zahlungen voraussichtlich auf 20,77 Cent bis 15,25 Cent. Gleichzeitig haben sich die gesellschaftlichen Kosten für den weiteren Solarstrom-Ausbau deutlich reduziert. »Die gesetzliche Kostenbremse greift. Damit haben neu installierte PV-Anlagen künftig nur noch einen geringen Einfluss auf die Verbraucherumlage für Erneuerbare Energien«, sagt Carsten Körnig, Geschäftsführer BSW-Solar.

Der Anteil am deutschen Stromverbrauch 2012 steigt durch das starke Wachstum der PV auf über vier Prozent. Der Branchenverband erwartet bei moderater Weiterentwicklung einen Beitrag von über zehn Prozent im Jahr 2020. Solarstrom wird dadurch zu einem wesentlichen Motor der Energiewende, die durch den Wegfall der Atomkraft beschleunigt werden muss. Die verbrauchernahe Erzeugung von Solarstrom ermöglichte den starken Zubau 2011 ohne umfangreiche Investitionen in die Netzinfrastruktur.

Deutlich gesunkene Preise für Solarmodule und schlüsselfertige Solarstrom-Anlagen, milde Witterungsverhältnisse im Dezember, die im Herbst angekündigte Absenkung der Förderung zum Jahreswechsel in Höhe von 15 Prozent sowie die Angst vor einer Kappung der Solarförderung haben im Jahr 2011 die Nachfrage aufrecht erhalten.

Die Lage innerhalb der Branche bleibt vor dem Hintergrund weltweiter Überkapazitäten, eines harten internationalen Wettbewerbs und der starken Förderkürzung angespannt. Trotz einer stabilen Nachfrage in Deutschland und in einigen Auslandsmärkten bleiben Umsatz und Ergebnis 2011 hinter den Erwartungen vieler Unternehmen zurück. Die Branche hofft auf ein starkes Anziehen der Auslandsmärkte in den nächsten Jahren. Für Deutschland erwartet sie einen Rückgang der Nachfrage infolge der für 2012 bereits gesetzlich fixierten Förderkürzungen in Höhe von rund 30 Prozent.


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