Odersun entwickelt und fertigt kupferbandbasierte CIS-Dünnschichtsolarzellen und -module. Basis dafür ist der CISCuT-Produktionsprozess, der anders als die klassische Dünnschichttechnik nicht mit einem Glassubstrat als Träger für die Absorberschicht arbeitet, sondern mit Rolle-zu-Rolle hergestellten Solarzellen.
Ein wesentlicher Prozessschritt ist das Stringen dieser Zellen: Dabei werden die Zellen über mikrometergenau dosierte Klebepunkte miteinander zu flächigen »Superzellen“ verschaltet.
Entwickelt wurde der weltweit patentierte CISCuT-Prozess (CISCuT: Kupfer-Indium-DiSulfid auf Kupferband) seit 1994 am Institut für Solartechnologie in Frankfurt/Oder. Das Institut bildete gleichzeitig den Grundstock für das heutige Unternehmen Odersun. Mittlerweile ist es den Brandenburgern gelungen, ihr Forschungsergebnis erfolgreich aus dem Labor in die Praxis zu überführen. Noch liegen die Zellen bei einer Effizienz von um die 7 Prozent, mittelfristig strebe man aber für die Serienproduktion einen Effizienzwert von über 12 Prozent an.
Nach umfangreichen Test- und Pilotphasen produziert Odersun an zwei Standorten: in Frankfurt/Oder und in der neu errichteten Fabrik »SunTwo« in Fürstenwalde. »Im Gegensatz zur Fertigung kristalliner Solarzellen ist der CIS-Fertigungsprozess nur in wenigen Punkten standardisiert«, erklärt Bastian Levermann, Direktor Technologie bei Odersun. Deshalb nehme die Phase von der Forschung bis zur Kommerzialisierung auch noch mehr Zeit in Anspruch. Produziert werden die CISCuT-Solarzellen in einem patentierten »Rolle-zu-Rolle-Prozess« in drei Hauptstufen auf einer kilometerlangen Kupferrolle: Die Bandbreite beträgt 1 cm, die Banddicke nur 0,1 mm. Durch dieses Verfahren erreicht Odersun eine für die Dünnschichttechnik einmalige Flexibilität, denn es ermöglicht eine hohe Varianz in der Modulfertigung. »Wir sind nicht an ein Substrat gebunden, wie die herkömmliche Dünnschichttechnik, wo die Zell- und Modulfertigung untrennbar miteinander verbunden sind.« Die Zell- und Modulfertigung von Odersun findet am Standort SunTwo in zwei nebeneinanderliegenden Gebäuden statt, wobei aber auch denkbar wäre, beide Fertigungen räumlich zu trennen, schließlich lassen sich die Rollen bequem und platzsparend auch über weite Strecken transportieren.