In einem Gespräch mit dem australischen Magazin reneweconomy schätzt der Leiter des Aachener Instituts für Stromrichtertechnik und Elektrische Antriebe, Professor Dirk Uwe Sauer, dass die Preise für kleine und mittlere Batterien sehr viel stärker als erwartet gefallen sind.
»Vor vier Jahren wurde vorhergesagt, dass beim Einkauf großer Mengen, wie bei Autoherstellern üblich, die Preise für Batteriezellen 2020 200 € pro kWh unterschreiten werden. Heute sehen wir, dass die Preise schon deutlich darunter liegen. Tesla kauft seine Batteriezellen von japanischen Herstellern wahrscheinlich für 150 US$ (111 €) pro kWh«, sagte Prof. Sauer dem australischen Magazin reneweconomy.
»In Heimsystemen werden Bleisäure-Batterien heute dem Endverbraucher für 150 bis 200 €/kWh verkauft, aber Batteriezulieferer für Anlasser liefern an Automobilhersteller für 25 € pro kWh.« Der Unterschied erkläre sich aus den auf großen Ausstoß ausgelegten Produktionsanlagen, die Starterbatterien in Größenordnungen von 5 Millionen Stück pro Jahr produzierten. Bei entsprechender Nachfrage könne ein solcher Hersteller 500,000 10 kWh Heimspeichersysteme jährlich herstellen.
Ein möglicher weiterer Impuls für die Batterietechnik könnte von den Energieversorgern ausgehen: »Die großen Versorger denken stark über dezentralisierte Speichersysteme nach, denn sie wissen, dass diese Systeme höchstwahrscheinlich kommen, ob sie sie wollen, oder nicht«, sagte Sauter. »Sie schauen sehr sorgfältig, wie sie mitmachen können und denken darüber nach, ob sie einer der großen Anbieter solcher Systeme werden können. Wenn sie diese selbst installieren, können sie sie viel leichter für Netzdienstleistungen nutzen.«