Die Kunst liegt im Weglassen

Lapp mit radikal neuem PV-Anschlusssystem

18. Juni 2012, 9:47 Uhr | Corinne Schindlbeck

»Wer braucht noch eine Anschlussdose?« Mit dieser provozierenden Frage überschrieben Lapp und FPE Fischer ihre Pressekonferenz in München, auf der die Partner ein neu konstruiertes Low-Cost-Design als Alternative zu herkömmlichen Anschlussdosen präsentierten.

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 Das neue Anschlusssystem reduziert Teile- und Betriebskosten auf ein Minimum, die Anschlussdose wird überflüssig.

Die Konkurrenz in der weltweiten Solarindustrie ist härter denn je und macht Effizienz und Produktivität in der Produktion von Modulen sowie im Betrieb von Photovoltaik-Anlagen zur entscheidenden Größe im Wettbewerb. Die Lapp Gruppe und FPE Fischer haben nun auf der Messe Intersolar Europe in München Prototypen eines neuen Anschlusssystems vorgestellt, das Modulherstellern wie auch Betreibern von PV-Anlagen hilft, die Effizienz deutlich zu steigern.

Die neue Technologie namens „Epic Solar Map Set“ besteht aus mehreren Komponenten aus hochwertigem witterungsbeständigem, schlagzähem Kunststoff, die zum Anschluss von PV-Modulen je nach Bedarf individuell kombiniert werden können. Anschlussdosen nach herkömmlichem Muster sollen durch die neue Technologie überflüssig werden.

Die standardisierten Komponenten können voll automatisiert am Modul montiert und verschweißt werden, kundenindividuelle Lösungen für verschieden viele Strings und unterschiedliche Kabellängen sind auch innerhalb einer Produktionslinie problemlos möglich. Angelehnt an das Prinzip der flexiblen Produktionsplattformen aus der Automobilindustrie baut das Epic Solar Map Set auf existierenden Technologien und modularen Teilen auf. Die Komponenten werden kostengünstig in Spritzguss-und Stanztechnik hergestellt, außerdem sind die Teilekosten für die Hersteller besonders niedrig.

Durch das innovative „inside-out“ Design können die Anschlusskomponenten flexibel mit unterschiedlichen Dioden oder elektronischen Komponenten bestückt werden, auch eine Um- oder Nachrüstung an der fertigen Anlage ist jederzeit mit minimalem Aufwand möglich. Funktionsbausteine, wie elektronische Abschaltung einzelner Module, Leistungsüberwachung und Leistungsoptimierer lassen sich so im Servicefall kosten- und zeitsparend wesentlich leichter als bei bisherigen Lösungen erreichen und austauschen.

Auch neue Technologien, wie etwa MPP Tracker, können leicht zu einem späteren Zeitpunkt nachgerüstet werden. Damit soll das neue System nicht nur Vorteile für Modulhersteller bringen, sondern auch für Betreiber von PV-Anlagen: Die Wartungskosten sollen deutlich niedriger ausfallen als mit herkömmlichen Anschlussdosen, und neue Entwicklungen jederzeit in eine bestehende Anlage einfließen können.

Das EPIC® SOLAR MAP SET ist für den Anschluss von kristallinen, Dünnfilm- und organischen Photovoltaikmodulen geeignet;  alle Komponenten erfüllen die Schutzklasse IP68. Die neuen Produkte werden für Kunden ab Ende 2012 verfügbar sein.


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