So wenig Energie wie möglich – und die auch noch günstig

Kofler Energies setzt auf Immobilienwirtschaft

28. März 2011, 12:38 Uhr | Heinz Arnold
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Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Effiziente Nutzung plus günstiger Einkauf

Wenn nun die Maßnahmen zur Energieeffizienz weitgehend umgesetzt sind, kommt der Einkauf der Energie ins Spiel, beispielsweise der Einkauf von Strom und Gas. Welches Einsparpotenzial schlummert hier?

Im Moment lässt sich vor allem über den Einkauf von Gas sparen. Wir haben in einem Projekt in der Immobilienwirtschaft eine Kostenreduktion von 20 Prozent realisiert. 

Wie sieht es im Markt für gewerbliche Wohnungen aus? Bisher hatten ja weder der Mieter noch der Vermieter ein gesteigertes Interesse daran, in Energieeffizienz zu investieren. Mit welchen Argumenten können Sie die Immobilienwirtschaft davon überzeugen, dass es für sie sinnvoll wäre, Energie zu sparen?

Nehmen wir mal an, die Miete einer Wohnung liegt bei 5 Euro/m² und die Nebenkosten bei 3 Euro/m². Von den 3 Euro sind 2 /3 sogenannte warme Nebenkosten.  Durch den cleveren Einkauf von Energie und niedriginvestive Maßnahmen sind Kosteneinsparungen von 25 Prozent möglich. Davon kann der Mieter profitieren, aber auch die Immobiliengesellschaft. Wenn die Kaltmiete für die Wohnung um 6 Prozent steigt, kommt sie plötzlich in eine ganz neue Wertklasse. Hier ziehen also Ökonomie und Ökologie an einem Strang. Da liegt ein noch weitgehend unerschlossener Markt vor uns.

Und wie sieht es beim Einkauf der Energie aus, das Gas zahlt ja der Mieter?

Auch hier gilt wieder: Es kommt auf die Kaltmiete an. Sie zu steigern ist ein rationales Interesse des Vermieters. Er ist also an Energieeffizienz und an einem optimalen Einkauf interessiert. Bisher wurde das völlig vernachlässigt. Im Rahmen eines Projekts haben sich zwei Mitarbeiter von uns über drei Wochen durch Ordner mit Abrechnungen gewühlt, um schließlich alle Informationen zusammen zu tragen, die es uns erlaubt haben, den Einkauf zu optimieren. Ich bin mir sicher, dass auf diese Weise für jede Immobiliengesellschaft Einsparungen in Höhe von 8 bis 10 Prozent drin sind. Und der Mieter profitiert auch.

Über die Steigerung der Energieeffizienz die Energiekosten auf 85 Prozent der ursprünglichen Höhe zu drücken und diese 85 Prozent dann optimiert einzukaufen – das bringt wirklich was. Deshalb wollen wir die technische Optimierung und die Einkaufsoptimierung immer zusammen bringen.

Wie sieht es denn in der Industrie aus, hier eröffnen sich doch auch enorme Einsparpotenziale?

Die Industrie möchte sich meist nicht auf längerfristige Verträge festlegen. Daher sind solche Unternehmen eher an Energie-Management-Verträgen mit einer kurzen Vertragslaufzeit interessiert, nicht so sehr an höheren Investionen, die sich erst längerfristig bezahlt machen. Hier sind wir vor allem in der Planung aktiv, insgesamt ist die Industrie aber für Kofler Energies ein eher kleineres Geschäft.

Kofler Energies setzt also mehr auf  die Immobilienwirtschaft?

Die Immobilienwirtschaft ist ein schlafender Riese was das Thema Energieeffizienz betrifft.Wenn sich hier plötzlich etwas bewegt, dann tun sich enorme Potenziale auf. Hier sehen wir uns an der Spitze der Entwicklung. Außerdem wird der Gesetzgeber die Energieeffizienzvorschriften für Gebäude weiter verschärfen, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Schon deshalb spielt die Energieeffizienz für die Kaufpreisermittlung und die Vermarktbarkeit einer Immobilie eine signifikante Rolle.


  1. Kofler Energies setzt auf Immobilienwirtschaft
  2. Energiepotenzial nur zu 20 Prozent ausgeschöpft
  3. Amortisierung nach einem Jahr
  4. Effiziente Nutzung plus günstiger Einkauf
  5. Anfängliche Planung ist kostenlos

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