Grüne Transformation

Klimaneutrale Energie aus Abfällen produzieren

30. November 2023, 11:52 Uhr | Kathrin Veigel
Der Göppinger Recyclingspezialist ETG will mit der GHT-Technologie ab 2025 jährlich bis zu 100 Tonnen Wasserstoff aus Abfällen erzeugen.
© Pacharee/Adobe Stock

Green Hydrogen Technology und ETG Entsorgung + Transport wollen gemeinsam grüne Energie aus Abfällen herstellen. ETG will mit entsprechender Technologie ab 2025 bis zu 100 t Wasserstoff im Jahr produzieren. Die hierfür nötige Anlage wird 2024 an einem ETG-Standort in Baden-Württemberg errichtet.

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Die Produktionskosten des Wasserstoffs liegen mit der von Green Hydrogen Technology (GHT) entwickelten Technologie bei bis zu 1,5 Euro pro Kilogramm und damit unter den Kosten des Wasserstoffs, der mithilfe der Elektrolyse gewonnen wird. Die Anwender des Verfahrens erhalten somit bereits heute Zugang zu wettbewerbsfähiger erneuerbarer Energie. Gleichzeitig kann das Verfahren die heute übliche Müllverbrennung ersetzen ohne CO2 freizugeben.

»Mit der Partnerschaft mit ETG Entsorgung + Transport überführen wir unsere Technologie in den operativen Dauerbetrieb und legen die Grundlage für unseren kommerziellen Markteintritt. Hierfür stehen wir in fortgeschrittenen Gesprächen mit Unternehmen und Investoren aus dem Recycling-, Industrie- und Transportsektor«, sagt Robert Nave, Geschäftsführer von Green Hydrogen Technology.

GHT wird die Technologie im operativen Dauerbetrieb kontinuierlich weiterentwickeln. Das bei der Wasserstoffproduktion entstehende CO2 soll teilweise in den Prozess zurückgeführt werden. Das verbleibende CO2 wird als technisches Gas für verschiedene industrielle Anwendungsbereiche wie die Getränke- oder Chemieindustrie nutzbar gemacht.

Patentiertes Verfahren zur Abfallverwertung

Das 2020 gegründete Technologie-Start-up GHT hat ein patentiertes Verfahren entwickelt, um aus nicht-recycelbaren Kunststoffabfällen und Biomasse klimaneutral Wasserstoff, Methanol oder Methan zu erzeugen. Das Produktionsverfahren basiert auf der einer neuartigen Flugstromvergasung bei Temperaturen von bis zu 1.600 °C und nutzt lokal verfügbare Rohstoffe als Ausgangsmaterial, um Wasserstoff zu Kosten von bis zu 1,5 Euro pro Kilogramm bereitzustellen. Das in Augsburg ansässige Unternehmen betreibt im österreichischen Leoben eine Pilotanlage, die die Technologie im industriellen Maßstab erprobt.


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