Die Bundesregierung hat mit dem Atomausstieg eine grundlegende Wende in der Energiepolitik beschlossen. In 11 Jahren soll der letzte Atommeiler vom Netz gehen – mit Blick auf kommende Generationen und einen nachhaltigen Umgang mit unserer Umwelt ist dies eine sehr erfreuliche Entscheidung.
Die Frage nach dem „wann“ ist nun geklärt, doch problematisch ist die Frage danach, wie die Energiewende vollzogen werden soll. Die Photovoltaik kommt in den Plänen der Regierung eindeutig zu kurz: Nach mehreren Kürzungsrunden und zusätzlichen Absenkungen in diesem Jahr droht der Branche nun eine erneute Förderkürzung in Höhe von sechs Prozent, so ist im Gesetzesentwurf zu lesen. Dafür besteht kein Spielraum mehr! Gerade Mittelständler und das Handwerk können die rasanten Absenkungen nicht weiter schultern, die Branche braucht Planbarkeit und Investitionssicherheit.
Wir fordern die Bundesregierung daher auf, die Photovoltaik jetzt nicht abzuwürgen, sondern sie als elementaren Bestandteil im Strom-Mix der Zukunft zu sehen. Deutschland hat als Technologieführer das Potenzial, im internationalen Wettbewerb als positives Beispiel voranzugehen. Die CSU in Bayern hat das erkannt und fordert in ihrem Energiekonzept den zügigen Ausbau der Photovoltaik.
Schon in ein bis zwei Jahren wird Solarstrom weit unter 20 Cent pro Kilowattstunde kosten – wenn der Ausbau nicht gebremst wird! Ein jährlicher Zubau von 6 bis 7 GW PV-Leistung ist notwendig, um die Energiewende zu vollziehen, ohne dabei die CO2-Einsparungsziele zu gefährden.
Dazu sind aus Sicht von IBC Solar folgende Schritte nötig:
Diese Schritte werden einen Innovationsschub bei Speichertechnologien bewirken, der eine dezentrale Stromversorgung sicherstellen wird. Statt den Strom über teure Stromtrassen quer durchs Land zu schicken, wird er da verbraucht, wo er produziert wird. Das senkt die EEG-Umlage, entlastet so die Verbraucher und macht das Horrorszena-rio von 4.000 Kilometern neuer Hochspannungstrassen überflüssig.
Wir werden uns weiter dafür einsetzen, dass die Energiewende gelingt. Aus diesem Grund haben wir uns dem Appell des Bundesverbands Solarwirtschaft angeschlossen. Dieser fordert in einem offenen Brief an die Kanzlerin den zügigen Ausbau der Photovoltaik und warnt vor einer Ausbaubremse.
Norbert Hahn, IBC Solar