Neubau

Hocheffiziente 9F-Gasturbine für Berlin Lichterfelde

21. Januar 2014, 11:39 Uhr | Hagen Lang
Ansicht des geplanten Gaskraftwerkes Berlin-Lichterfelde, das 2016 in Betrieb gehen soll.
© GE

Herzstück des neuen Heizkraftwerks in Berlin-Lichterfelde ist die neue hocheffiziente Gasturbine 9F von GE. Sie ist für den Einsatz im 50-Hertz-Bereich entwickelt und ist für stark schwankende Lasten und ein schnelles Anfahren ausgelegt.

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Die Gasturbine 9F ermöglicht eine hocheffiziente, zuverlässige und CO2-arme Stromerzeugung in Berlin Lichterfelde, wo die Anlage 2016 den kommerziellen Betrieb aufnehmen soll. Das neue Heizkraftwerk wird gegenüber der 40 Jahre alten Anlage etwa 100.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Auftraggeber des Neubaus ist der schwedische Versorger Vattenfall, den Bau übernimmt die spanische Iberdrola Engineering. Der Auftragswert des Liefer- und langfristigen Wartungsvertrags für GE beläuft sich auf rund 100 Millionen Euro. 

Das Gas-und-Dampfturbinen-Heizkraftwerk wird mit einer geplanten Leistung von 300 Megawatt Strom und knapp 230 Megawatt Fernwärme Haushalte im Südwesten Berlins beliefern. Die GE-Gasturbine selbst steuert mit 230 Megawatt Leistung den Löwenanteil an elektrischer Kapazität bei. Damit installiert GE zum ersten Mal eine Gasturbine dieses Typs auch in Deutschland.

Vattenfall hat im Jahr 2009 eine Vereinbarung mit dem Berliner Senat unterzeichnet, seine Kohlendioxidemissionen in der Hauptstadt bis zum Jahr 2020 im Vergleich zu 1990 zu halbieren. Durch eine Kombination aus moderner Gas-und-Dampfturbinen-Technik und Fernwärmenutzung erreicht das neue Berliner Kraftwerk einen Brennstoffausnutzungsgrad von bis zu 85 Prozent. Das soll im Vergleich zur alten Anlage, die seit 1972 in Betrieb ist, mehr als 100.000 Tonnen CO2 im Jahr einsparen.

Die luftgekühlte 9F-Turbinen-Serie von GE ist hocheffizient und zeichnet sich gegenüber Vorgängermodellen bezogen auf erzeugte MW/h durch verringerten Energieverbrauch und niedrigere Emissionen aus. Neben ihrer beschleunigten Starfähigkeit ist sie für eine sehr stark schwankende Leistungsabgabe sowie den Betrieb unter geringer Last ausgelegt. Durch diese hohe Flexibilität ist sie eine gute Ergänzung zu den stark schwankenden regenerativen Energieträgern. Die Fähigkeit von Turbinen zu zügigem Lastwechsel wird mit dem steigenden Anteil der Erneuerbaren im deutschen Strommix immer bedeutender.

Iberdrola Engineering wird für die gesamte Projektentwicklung verantwortlich sein, darin eingeschlossen sind Design, Beschaffung, Bau, Aufstellung und Inbetriebsetzung. GE blickt auf eine lange und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Iberdrola zurück. Während dieser seit knapp 100 Jahren bestehenden Kooperation haben die Unternehmen gemeinsam Energieprojekte in einer Vielzahl von Märkten entwickelt, in denen Iberdrola aktiv ist.


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