Einspeisung 2014

Greenpeace und ENERTRAG schließen »Windgas«-Kraftwerk ans Gasnetz an

29. Oktober 2013, 13:02 Uhr | Hagen Lang
Spatenstich für die Anbindung des Windgas-Kraftwerks an das Gasnetz
© ENERTRAG

Mit dem Spatenstich für den Anschluss des Prenzlauer »Windgas«-Kraftwerkes an das Gasnetz rückt eine Lösung für die Volatilitätsproblematik der erneuerbaren Energien in greifbare Nähe. Ab 2014 wird über eine Stichleitung das Gasnetz beschickt.

Diesen Artikel anhören

In dem weltweit ersten Kraftwerk, das neben Strom und Wärme auch »Windgas« erzeugt, wird Wasser mittels Windstrom in einer Elektrolyse in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten. Der gasproduzierende Elektrolyseur ist windstrombetrieben und erhält seine Energie aus drei benachbarten Windenergieanlagen. Sobald die Stichleitung zum Erdgasnetz fertiggestellt ist, steht das »Windgas« den knapp 8.000 Gaskunden von Greenpeace Energy zur Verfügung. Mit dieser Technologie sollen grundlegende Probleme der Energiewende gelöst werden: Mangelnde Speicherbarkeit und volatile, unregelmäßige Verfügbarkeit von Wind- und Sonnenenergie.

Die schon für Mitte 2012 vorgesehene Einspeisung, hatte sich verzögert, da eine solche Einspeisung Neuland für die Energiewirtschaft darstellt. Greenpeace Energy und ENERTRAG konnten sich nunmehr erfolgreich dafür einsetzen, dass die offenen regulatorischen Fragen geklärt wurden und das Hybridkraftwerk ans Erdgasnetz angeschlossen wird.

»Windgas ist einer der wichtigsten Bausteine für das Gelingen der Energiewende in Deutschland«, sagt Jörg Müller, Vorstandsvorsitzender von ENERTRAG. Ohne geeignete Speicher kann Deutschland sich nicht zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien versorgen. Mit zunehmendem Ausbau der erneuerbaren Energien steht der möglichen Stromproduktion nicht immer zeitgleich Strombedarf gegenüber. Diese wertvollen Energien können und müssen zum Heizen und Tanken genutzt werden – allzumal dort die höchsten Energiekosten anfallen und der Bedarf heute dreimal so hoch wie im Stromsektor ist. Windgas lässt sich in das herkömmliche Gasnetz einspeisen und wie gewohnt zum Heizen oder Kochen, aber auch als Treibstoff für Autos verwenden. Überdies ist es möglich, daraus wieder Strom zu machen, um wind- und sonnenschwache Zeiten zu überbrücken – eine Aufgabe, die umso wichtiger wird, je höher der Anteil erneuerbarer Energien in Deutschland ist.

Greenpeace Energy bietet seit Oktober 2011 den Tarif html" target="_blank">proWindgas  an. Dabei zahlen die Kunden pro Kilowattstunde Erdgas einen Aufschlag von 0,4 Cent, der in den Ausbau der Windgas-Technologie fließt.


Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu ENERTRAG AG

Weitere Artikel zu Energieerzeugung