RWE und Stadt Essen kooperieren

Flugthermografie erfasst Dämmungsqualität Essener Dächer

29. April 2013, 11:36 Uhr | Hagen Lang
Endprodukt: Ein fertig bearbeitetes Thermografiebild
© Eurosense

24.000 Thermografiebilder haben RWE und die Stadt Essen in den vergangenen Wochen von Dächern der Ruhrmetropole geschossen. Ziel des Projekts ist es, die Dämmeigenschaften der Gebäudedächer zu dokumentieren. Alle Hauseigentümer Essens sollen ab Herbst individuelle Wärmebilder von ihrer Immobilie anfordern können.

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Die »RWE-Flugthermografie« nutzt ein Spezialflugzeug der belgischen Firma Eurosense, das bisher in zwölf Flugstunden etwa 80 Flugschleifen über der 580.000-Einwohner-Stadt gedreht hat. Drei Nächte war der Flieger dafür unterwegs. Tagsüber macht die Aufheizung der Dächer durch Sonneneinstrahlung aussagekräftige thermografische Aufnahmen unmöglich. Weitere Voraussetzungen für erfolgreiche Flugthermografie nennt Dr. Frank Knospe, Leiter des Amtes für Geoinformation der Stadt Essen: »Die Temperaturen sollten während der Befliegung unter fünf Grad liegen. Zudem muss es während des Fluges trocken und windstill sein.«

Rolf Wilting, Geschäftsleiter von Eurosense Deutschland erklärt: »Obwohl wir alle klimatischen Daten stets im Blick haben und vorausschauend planen, entscheidet sich oftmals erst am Flugtag selber, ob wir wirklich in die Luft gehen können, oder nicht«. Die mittlerweile gesammelten Daten sind so umfangreich, dass ihre Aufarbeitung mehrere Monate in Anspruch nehmen werden. Das thermografische Flugbild wird gemeinsam von Eurosense und TÜV Rheinland aufbereitet und mit Essener Gebäudedaten zu individuellen Gebäudeinformationen kombiniert. Außerdem wird eine Thermalkarte der Stadt Essen angelegt.

Der Zustand der Dachisolierung ist ein aussagekräftiger Indikator für den dämmtechnischen Gesamtzustand eines Gebäudes und gibt sehr gute Hinweise auf den dämmtechnischen Sanierungsbedarf einer Immobilie. Für den Hauseigentümer ist die Kenntnis der Luftthermografie nur der erste Schritt: »Eine ausgiebige Energieberatung vor Ort kann dieses Wärmebild jedoch nicht ersetzen«, erklärt Dr. Silke Katharina Berger, Leiterin Produkte Kommunen bei RWE Deutschland. RWE hat die Luftthermografie bereits in den Städten Rheinbach und Arnsberg eingesetzt und will die Technik zunehmend Kommunen anbieten.

 


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