Alle Mitarbeiter entlassen

Das Aus für Solyndra

1. September 2011, 12:19 Uhr | Heinz Arnold
Solarmodule von Solyndra auf einem Flachdach
© Solyndra

Solyndra hat Insolvenz angemeldet (Chapter 11) und mit sofortiger Wirkung alle 1.100 Mitarbeiter entlassen.

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Die derzeitige wirtschaftliche Situation im allgemeinen und die Marktbedingungen für die Solarindustrie im besonderen hätten das Unternehmen dazu gezwungen, die Fertigung einzustellen, ließ Solyndra ein einer Pressemitteilung verlauten. Unter Chapter 11 will das Unternehmen die möglichen Optionen für die Zukunft ausloten. Dazu zählen der Verkauf des Unternehmens und die Lizenzierung der CIGS-Technik.

Zwar konnte Solyndra in der ersten Hälfte 2011 ein starkes Wachstums erzielen und erfreute sich einer guten Nachfrage in den USA mit großen Auftragseingängen für kommerzielle Dachanlagen, doch konnte das Unternehmen nicht schnell genug ausreichende Fertigungskapazitäten hochfahren, um kurzfristig mit großen Herstellern aus dem Ausland konkurrieren zu können. Dazu sei das Überangebot an Solarmodulen gekommen, hervorgerufen durch Unsicherheiten darüber, in welchem Umfang die Regierungen der europäischen Länder die Photovoltaik weiter unterstützen werden. Außerdem hätten sich die Bedingungen für die Kredite für die Solarfirmen verschlechtert. Es sei deshalb nicht möglich gewesen, Kapital zu bekommen, erklärte Brian Harrison, CEO von Solyndra.

Solyndra hat eine Technik entwickelt, mit deren Hilfe die Firma die Photozellen auf die Oberfläche von Zylindern in CIGS-Dünnschichttechnik aufbringt. Die Zylinder setzt das Unternehmen in Rahmen, die die Module bildeten. Die Module zeichnen sich durch ihr geringes Gewicht aus und können einfach auf leichten Unterkonstruktionen auf ein Flachdach gelegt werden, ohne Löcher in das Dach bohren zu müssen. Dadurch können sie auch reflektiertes Sonnenlicht nutzen, so dass die Energieausbeute laut Solyndra mindestens so gut ausfällt wie die der herkömmlichen Module, die schwerer sind und kräftige Unterkonstruktionen benötigen. Die Module eignen sich auch, um sie auf Gewächshäusern anzubringen, wo sie einerseits für Schatten sorgen, andererseits genügend Licht für ein gutes Wachstum der Pflanzen durchlassen.

Laut Brian Harrison dürfen sich die Kunden von Solyndra sicher sein, mit ihren Modulen auf Jahrzehnte wirtschaftlich und sauber Strom generieren zu können.  



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