Einzigartiges Internetportal für Solardächer

Berlin baut Solarbörse auf

4. Oktober 2010, 12:23 Uhr | Karin Zühlke

Ob sich ein Dach in Berlin für die Installation von Solaranlagen eignet und wie viel Sonnenenergie dieses Dach einfangen könnte, lässt sich ab sofort mit nur wenigen Mausklicks in der Berliner Solarbörse, einem dreidimensionalen Stadtmodell im Internet, ablesen. Träger des Projektes sind die Wirtschaftsförderung Berlin Partner und der Berliner Senat.

Diesen Artikel anhören

Die Integration dieser Solarpotenzialanalyse in ein virtuelles dreidimensionales Stadtmodell ist weltweit einzigartig. Der Solaratlas deckt derzeit die Berliner Innenstadt innerhalb des S-Bahnrings ab und wird bis zum Spätherbst auf die gesamte Stadt mit mehr als 500.000 Gebäuden erweitert. Der Solaratlas ist für alle im Internet einsehbar und informiert erstmals auch eine breite Öffentlichkeit über mögliche Solardächer. Dass in der Solarbörse riesiges Potenzial schlummert zeigt die Berliner Solar-Potenialanalyse: Danach könnten die Dächer Berlins ca. 3,2 Millionen Megawattstunden Strom pro Jahr liefern könnten, wenn alle geeigneten Dachflächen konsequent mit Solarmodulen bestückt würden. Die aus Sonnenenergie erzeugte Strommenge könnte dann theoretisch rund 77% des privaten Stromverbrauchs in Berlin abdecken.

Bislang gibt es nur eine "offline" Version der Solarbörse, die über die Senatsumweltverwaltung Dächer im öffentlichen Eigentum an Solarnutzer vermittelt. Die neue Berliner Solarbörse soll die Vermarktung aller geeigneten, also auch der privaten Dächer, voran bringen und hierzu unterstützende Beratungen anbieten sowie Gebäudeanalysen vermitteln. Dies alles leicht verständlich und im Internet in einem 3D-Stadtmodell sichtbar gemacht.

René Gurka, Geschäftsführer der Berlin Partner erklärt: "Berlin ist wegweisend für Clean Technologies und Green Building. Der Solaratlas und die Solarbörse können zwar keine Einzelanalyse ersetzen. Sie zeigen aber das riesige Potenzial für erneuerbare Energien auf, das auch eine dicht bebaute Großstadt bietet, und sie helfen dabei, diese Chancen zu nutzen."

Der Solaratlas nutzt das vorhandene 3D-Stadtmodell des Landes Berlin, das auf den amtlichen Geodaten der Vermessungsverwaltung basiert. Aus Dachneigung, Himmelsrichtung und Verschattung sowie der Auswertung weiterer Daten wie die durchschnittliche Sonneneinstrahlung und Preise von Solaranlagen wird das Solarpotenzial pro Dachfläche berechnet. Nicht erfasst in dieser Potenzialanalyse sind Statik und Zustand der Dächer, dagegen weist der Solaratlas aber mögliche Einschränkungen durch Denkmalschutz aus. Der Solaratlas ersetzt daher nicht eine individuelle Beratung und Analyse durch Fachleute. Diese soll im kommenden Jahr die Solarbörse vermitteln.

 


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Energieerzeugung