Strompreissenkung an Terminbörse angekommen

BEE: Erneuerbare Energien sorgen bei Unternehmen für Strompreissenkungen

12. August 2013, 14:32 Uhr | Hagen Lang
Handelsraum der Europäischen Strombörse European Energy Exchange (EEX)
© EEX

Der Preisrutsch bei Strom weitet sich von der Spotmarktbörse, dem Ort für sofortigen Stromeinkauf, zur Terminbörse, dem Ort zum längerfristigen Bezug von Strom aus. Dadurch, so teilt der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) mit, partizipierten Unternehmen künftig stärker von Strompreissenkungen.

Diesen Artikel anhören

Allmählich scheinen die Strompreissenkungen am Markt anzukommen, dies lässt zumindest die Entwicklung am Terminmarkt EEX in Leipzig vermuten. Dort notierte der Preis für Grundlaststrom für das Jahr 2014 am 31.7.2013 bei 3,661 Cent pro Kilowattstunde, knapp ein Viertel unter dem Vorjahrespreis.

BEE-Präsident Dietmar Schütz erklärt dazu: »Von den niedrigen Börsenstrompreisen haben bislang nur Unternehmen profitiert, die in der Lage sind, kurzfristig am Spotmarkt einzukaufen. In Zukunft kommen auch jene Betriebe in den Genuss günstiger Strompreise, die sich über langfristige Lieferverträge mit Energie eindecken.« Erhebungen des Verbandes der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft (VIK) stützen laut BEE diese Einschätzung. Diese belegten, dass der Strompreis seit zwei Jahren sinke und sich derzeit auf dem Stand von 2005 befände.

Die KfW-Bank habe festgestellt, dass der deutsche Strompreis im Vergleich zu den EU-27-Ländern »nicht übermäßig« gestiegen sei. Die KfW schlussfolgert:» Ein Wettbewerbsnachteil im EU-Vergleich scheint deshalb nicht offensichtlich.« Stiegen die Preise EU-weit 2008-2013 um durchschnittlich fünf Prozent im Jahr, so waren es in Deutschland im gleichen Zeitraum jährlich durchschnittlich 4, 8 Prozent.

Laut dem Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) hat sich die Strompreissituation für Stromgroßverbraucher seit 2007 verbessert, da der Einkaufspreis sich an der Leipziger Strombörse zwischen Januar 2008 und Oktober 2012 um 22 Prozent verringert hat. Außerdem, so das FÖS »lagen die monatlichen Strompreise in diesem Zeitraum 7 Prozent unter dem Durchschnitt der restlichen europäischen Energiebörsen.«

BEE-Präsident Dietmar Schütz folgert deshalb: »Die Klagen mancher Industrievertreter über zu hohe Strompreise in Deutschland und einer drohenden Deindustrialisierung erscheinen vor diesem Hintergrund völlig ungerechtfertigt.« BEE-Pressesprecher Ronald Heinemann glaubt, dass der Abwärtstrend der Strompreise am Terminmarkt weiter anhält. Er erklärte dem Magazin ENERGIE&TECHNIK: »Ich halte es für unwahrscheinlich, dass im nächsten Jahr ein Unternehmen an der Strompreise höhere Preise bezahlt, als heute.«


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Energietechnik